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Von der normativen Kraft des „Psychologen“

Zwar wird der HSV Meister (s.o.), aber wenn es unwahrscheinlicherweise doch die Bayern werden sollten, dann wissen wir wenigstens, woran es gelegen hat. „Aus psychologischen Gründen“ (Stefan Effenberg, Dipl. Verfolger) sind die Münchner „von der psychologischen Seite her“ (Jürgen Klinsmann, Grad. Tabellenführer) nun „psychologisch im Vorteil“ (Stefan Reuter, Dr. Titelverteidiger). Die normative Kraft des „Psychologischen“ sei hier gar nicht bestritten, aber wäre es dann nicht sinnvoll, daß Mannschaftskassen fortan nicht versoffen werden, sondern ein Psychologe engagiert wird, der die empfindsamen Kickerseelchen wiederaufrichtet? Einen, der immerzu das Mantra „Psychologie, psychologisch, psychisch“ betet, damit sich die Spieler selbst wieder ihren Füßen widmen können? Und erst die Nebeneffekte: Die Balltreter müßten wieder über Sachen reden, von denen sie tatsächlich Ahnung haben, „ran“ führt die Rubrik „Psycho-Corner“ ein, und beim „Super Q“ würden endlich mal wirklich interessante Fragen gestellt: Welche Krankheit verhinderte den Einsatz von Mario Basler bei der EM 96? A: Weiche Leiste, B: Weiche Birne, oder C: Berti Vogts.

Zwar sucht man im „Lexikon der Sportwissenschaft“ vergeblich nach einem Eintrag unter „Vorteil, psychologischer“, aber das sollte nicht verschleiern, daß Bundesligaspieltage in nicht allzu ferner Zukunft möglicherweise durch Streitgespräche der Klubpsychologen ersetzt werden. Denn, so hat Andy Möller erkannt, „die Deutsche Meisterschaft wird wie immer in den Köpfen entschieden“. to

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