: Verpaßte Chancen
Vorgestern, beim Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, ließ der HSV die Frage offen, ob man im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz auch morgen in Dortmund bestehen kann. In einer elfmeterreichen Begegnung ertrotzte sich die amateurgespickte Notelf von Trainer Felix Magath ein 2:2 (Tore: Albertz und Spörl), verpaßte aber die Gelegenheit, sich auf den vierten Platz vorzuschieben.
In den Vordergrund der Partie spielte sich jedoch wieder einmal der Schiedsrichter Dr. Markus Merk, der zwar seine Entschlußfreudigkeit mit drei Strafstößen eindrucksvoll unter Beweis stellte, nicht aber unbedingt seine Sinnesschärfe, was die 15.009 Zuschauer mit wütenden Pfiffen quittierten. Nach der Bitte des Stadionsprechers, sich um mehr „Fairneß“ zu bemühen, wurden die Mißfallenskundgebungen sogar noch lauter. Magath wollte sich hingegen nach der Partie lieber nicht zur Schiedsrichterleistung äußern.
Positiver kamen da schon die Amateurspieler Marko Riegel und Matthias Rose weg, denen allseits eine gute Figur bescheinigt wurde. Nützen wird es den beiden vermutlich nichts, denn für das Auswärtsspiel im Dortmunder Westfalenstadion werden den Hanseaten der Schweizer Nationalspieler Stephane Henchoz, Karsten Kober und Bernd Hollerbach auf jeden Fall wieder zur Verfügung stehen, sowie vielleicht auch Petre Hubtschew und Uwe Jähnig.
So hat der Präsident Uwe Seeler die Hoffnung auf einen UEFA-Cup-Platz auch nach dem Spiel gegen Leverkusen nicht aufgegeben, denn „am Ende rechnen wir ab“. Die Mannschaft müsse mit „Begeisterung und Kampf über die Runden kommen“. Der Anfang soll morgen um 15.30 Uhr gemacht werden. Uns Uwe jedenfalls scheint vor den wiedererstarkten Dortmundern keine Angst zu haben und erwartet einen unbekümmert aufspielenden HSV. Er setzt auf die Außenseiterchance, da die Mannen um Kapitän Jörg Albertz dort „überhaupt nichts zu verlieren“ haben. M. Scherf/lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen