Gordischer Knoten weiter verknäuelt

■ Traumkandidatin für den Bezirk Eimsbüttel verzweifelt gesucht

„Ich hatte mir gedacht, ich könnte als Parteilose den Gordischen Knoten im Bezirk durchhauen“, sagt Ulrike Mahnkopf, die vorgestern abend in der Bezirksversammlung Eimsbüttel nicht zur Bezirksamtsleiterin gewählt wurde und deshalb nicht mehr zur Wahl steht. Aber da hatte sie sich geirrt: Gegen 41 trotzige Schulkinder ist kein Kraut gewachsen.

Ulrike Mahnkopf, Leiterin des Senatsamts für Gleichstellung, war nach der Ausschreibung des „Bürgermeister“-Postens in Eimsbüttel von der SPD goutiert worden, brauchte jedoch mehr als nur die SPD-Stimmen. Die CDU wollte ihre Stimmen jedoch nur unter der einen oder anderen Bedingung für Mahnkopf abgeben – Rücknahmen von Verkehrsberuhigung hier, ein paar mehr Parkplätze da...

Verrat! Erpressung! heulte die SPD: Erst wolle die CDU den Posten ausschreiben, dann präsentiere sie keinen eigenen Kandidaten, und zuguterletzt blockiere sie die Wahl. Hoch ging es her auf der Bezirksversammlung: „Mimosenhaftigkeit“ bescheinigte CDU-Fraktionschef Kurt Behrens der SPD – die brauche jetzt gar nicht so verwundert tun und solle 'mal hübsch Zugeständnisse machen.

Mahnkopfs einziger Konkurrent ist bislang Ober-GALier Heinz Bauske, der alle zehn grünen Stimmen auf sich vereinigt. „Frau Mahnkopf macht keine Frauen-, sondern Senatspolitik“, begründet die Fundi-Grüne Angela Vorwerk, warum frau sich hinter den Mann stellt. Etwas zu salbungsvoll hatte Ernst Medecke am Donnerstag Bauske als „standhaft, aber nicht verbohrt“ gelobpriesen, als „einen, den wir alle seit zehn Jahren kennen“, und: „Wir haben Heinz Bauske nicht wegen seines Geschlechts vorgeschlagen.“

„Alles, was jetzt kommt, wird für die CDU noch schlimmer“ – bei SPD-Fraktionssprecher Jan Jalass mischt sich Hohn unter die Verbitterung. Schließlich sei niemandem geholfen, wenn der Senat das Verfahren an sich ziehe und dem Bezirk einfach einEn ChefIn aufdrückt. Das Hauen und Stechen im Bezirk „liefert den Zentralisten im Senat Argumente“, findet auch Mahnkopf. Noch ist es allerdings nicht so weit: Die nächste Bezirksversammlung findet am 21. Mai statt, vielleicht hat sich dann jemand bewegt. Jalass: „Noch eine Blockade-Pleite wollen wir nicht erleben.“ uwi