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■ Couchpotato's Chips & TipsSamstag, Sonntag

Romulus und Remus

Gleich drei nachmals als Koryphäen des Italowestern hervorgetretene Filmschaffende widmen sich der Gründung Roms in der Manier des Vandalen-in- Sandalen-Kinos. Regisseur Sergio Corbucci trug sich später mit Filmen wie „Django“ und „Leichen pflastern seinen Weg“ in die Genregeschichte ein, Kameramann Enzo Barboni, der auch „Django“ fotografierte, verwandelte sich in E.B. Clucher und brachte den Blödelwestern zur Blüte. Koautor Sergio Leone gab Clint Eastwood eine Handvoll Dollar, ließ Charles Bronson das Lied vom Tod aufführen und gesellte sich damit auf ewig zu den Großen der Gattung.(Vox, 12.05 Uhr)

Total Recall –

Die totale Erinnerung

Trotz ausgiebiger Proben trug Sharon Stone jede Menge blauer Flecken davon, als sie sich drehbuchgemäß mit Arnold Schwarzenegger prügelte. Kein Wunder, denn unter Paul Verhoevens Regie geht's meist rabiat zur Sache: In der Rolle des Bauarbeiters Doug Quaid jagt Schwarzenegger dem eigenen Ego hinterdrein, reist sogar bis zum Mars und gerät in eine Verschwörung, in die er selbst tiefer verwickelt scheint, als ihm lieb ist. 70 Millionen Dollar kostete der kosmische Trip, spielte aber auf Anhieb mehr als das Vierfache wieder ein.(RTL 2, 22.00 Uhr)

Ein Fisch namens Wanda

Derzeit sieht man John Cleese hauptsächlich im Werbefernsehen, doch demnächst ist Neues von ihm zu erwarten: Cleese steckt in den Vorbereitungen zu einer Kinokomödie, die das Erfolgsteam von „Ein Fisch namens Wanda“ wieder zusammenbringen soll. „Wanda“ ist nun bald zehn Jahre alt, läßt sich aber noch stets ohne größeres Mißbehagen goutieren. Wenngleich natürlich, der englisch- amerikanischen Sprachverwirrungen wegen, eine Ausstrahlung in Zweikanalton die Angelegenheit noch eine Spur empfehlenswerter gemacht hätte.(ARD, 22.40 Uhr)

Der Außenseiter

Sein Talent als Football-Spieler hat dem aus kleinen Verhältnissen stammenden David Greene ein Stipendium für ein angesehenes Internat eingebracht. David paßt sich seiner Umgebung an und gewinnt bald neue Freunde. Seine jüdische Herkunft sucht er zu verbergen. Als sich die Freundin eines beliebten Mitschülers von diesem ab- und David zuwendet, ändert sich die Situation. Der verschmähte Liebhaber beginnt David zu verleumden, antisemitische Äußerungen machen die Runde, David wird öffentlich bloßgestellt und zum Sündenbock für die Verfehlungen anderer...(Pro 7, 20.00 Uhr)

Rollerball

Recht unschön mag es wohl zugehen in der Zukunft, sofern William Harrison recht behält. Laut seinem vom Norman Jewison verfilmten Drehbuch inszenieren eines ferneren Tages weltbeherrschende Konzerne zirzensische Spektakel, um das Volk zu verlustieren und von Ordnungswidrigkeiten wie beispielweise intensivem Nachdenken abzuhalten. Schwingt sich aber einer der populären Extremsportler zum Volkstribun auf, wird flugs ein letales Endspiel arrangiert. James Caan freilich ist nicht der Mann, dergleichen klamm und leise hinzunehmen.(Pro 7, 23.05 Uhr)

Baron Blood

Viel Arbeit für Joseph Cotten: Zum einen verkörpert er den berüchtigten Baron Otto von Kleist, der einst seine Untertanen nach besten Kräften molestierte und dabei auch mit der angeblichen Hexe Elisabeth Holle aneinandergeriet. Die Dame schickte mitnichten Schneeflocken zur Erde, sondern eine geharnischte Verwünschung, unter deren Folgen noch der amtierende Nachfahre des Barons – wiederum Joseph Cotten – einigermaßen zu leiden hat. Der Ahnherr nämlich aufersteht von den Toten und treibt munteren Schabernack mit den Gästen des Schloßeigners.(RTL 2, 23.40 Uhr)

Harald Keller

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