piwik no script img

Neuer Skandal um Kälbermast

■ 2.500 Tiere mit Clenbuterol in NRW

Düsseldorf (dpa) – In Nordrhein-Westfalen bahnt sich ein neuer Kälbermastskandal an. Bisher sei in acht Beständen mit rund 2.500 Tieren das Medikament Clenbuterol im Urin von Kälbern nachgewiesen worden, berichtete NRW-Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen) in Düsseldorf. Clenbuterol, das derzeit noch als Arzneimittel für Tiere zugelassen ist, kann in höheren Dosen als Mastbeschleuniger mißbraucht werden.

Die von dem Kälbermastskandal betroffenen Betriebe liegen in den Kreisen Borken, Warendorf und Detmold. Insgesamt seien in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Niedersachsen, Hessen und Bayern 53 Betriebe mit 12.000 Kälbern kontrolliert worden.

Für alle nordrhein-westfälischen Bestände hat Höhn eine Abgabesperre verhängt. Tiere aus diesen Betrieben dürfen erst geschlachtet werden, wenn nachgewiesen ist, daß kein Clenbuterol- Mißbrauch vorliegt. Bis Ende dieser Woche erwartet Höhn genauere Ergebnisse, in wievielen Betrieben Clenbuterol eingesetzt wurde.

Im Mittelpunkt der neuen Affäre steht ein niederländischer Futtermittelhändler, der bei einer Razzia Ende April auf einem Hof in Südlohn (Kreis Borken) festgenommen wurde. Bei dem Mann wurden illegale Arzneimittel und eine Kundenliste mit den Namen von 40 Tiermästern gefunden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster sitzt der Niederländer in Untersuchungshaft.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen