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Orte und Spuren, Täter und Opfer

■ Die historische Ausstellung „Eimsbüttler Facetten“ wird erneut gezeigt

Unter dem Titel Eimsbüttler Facetten zeigt die Geschichtswerkstatt Eimsbüttel erneut ihre Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum der Eingemeindung des Stadtteils nach Hamburg. Gezeigt werden einzelne Aspekte des Lebens und Wohnens in Eimsbüttel. Die Fotoausstellung ist in drei Bereiche unterteilt. So werden 100 Jahre Architektur, Wohnen und Bauen dargestellt und auf bauliche Eigenheiten des Stadtteils verwiesen. Im zweiten Ausstellungsteil werden die vielen Schulen Eimsbüttels mit ihrer Geschichte und ihren Geschichten charakterisiert. Der dritte Teil schließlich behandelt die Geschichte des Antisemitismus in Eimsbüttel.

Im Stadtteil lebten und arbeiteten viele jüdische Familien. Aber auch die Tradition des Antisemitismus hat bis in das 19. Jahrhundert zurückreichende Wurzeln. Es ist das Verdienst der in der Galerie Morgenland beheimateten Geschichtswerkstatt, daß alle Interessierten noch einmal die Gelegenheit bekommen, die lohnenswerte Ausstellung zu besuchen, die erstmals im Sommer 1994 zu sehen war und zu der auch eine gleichnamige Broschüre erschienen ist.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Geschichtswerkstatt sind zur Zeit die sogenannten „Displaced Persons“. So werden die Männer und Frauen bezeichnet, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt wurden und nach 1945 entweder hierblieben, oder später in ihre Heimat zurückkehrten. Über das Schicksal dieser Menschen ist ebenfalls wenig bekannt. Diesem Umstand soll nun durch Interviews mit Betroffenen, aber auch mit Einheimischen über ihre Kontakte zu den „DP's“ abgeholfen werden.

Das dritte Projekt beschäftigt sich mit den kleinen NS-Funktionären in Eimsbüttel, den Blockwarten, SA-Männern oder Ortsgruppenleitern, die ein Beleg für die Charakterisierung Eimsbüttels als Hochburg des Antisemitismus in Hamburg darstellen. Über Beiträge zu den genannten Themen würden sich die MitarbeiterInnen der Geschichtswerkstatt sehr freuen.

al

Die Ausstellung ist zu sehen vom 13.1.-26.2. im Hamburg-Haus Eimsbüttel, Doormannsweg 12. Die Galerie Morgenland befindet sich in der Sillemstraße 79 und ist Di-Do 13-17 Uhr geöffnet

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