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Welt-Endlager geplant

■ US-Firma will Atomkram vermieten und dann im Südpazifik endlagern

Washington (rtr) – „The Group“ nennt sich die 1995 gegründete Firma US Fuel and Security Service selbstbewußt, und sie bietet die Lösung aller Endlager- Probleme der Atomindustrie. AKW-Brennstäbe mit Uran und Plutonium sollen von der Firma gekauft und dann an die Betreiber der Kraftwerke geleast werden. Fällt dann nach einigen Jahren der abgebrannte Brennstoff als hochradioaktiver Müll an, so will ihn das 1995 gegründete Unternehmen verpacken und verschiffen: In den Südpazifik, weil die Firma dort eine „weit entfernte Insel“ besitze. Die Bewohner des Pazifiks dürften von „weit entfernt“ allerdings eine andere Vorstellung haben als die Ami-Entsorger.

Laut Spiegel von heute befaßt sich der Nationale Sicherheitsrat der USA seit März mit dem Projekt. Außerdem habe sich Präsident Bill Clinton bei seinem Kollegen Boris Jelzin auf dem G 7-Gipfel in Moskau für das Projekt starkgemacht. Immerhin will die US Fuel and Security Service in Arkansas, dem Heimatstaat Clintons, eine Fabrik für die zahlreichen benötigten Transportbehälter bauen. Für die langen Seewege sind außerdem 20 Spezialschiffe im Wert von insgesamt 800 Millionen Dollar geplant. Das Weiße Haus in Washington ließ allerdings dementieren. „Für dieses Konzept gibt es keinerlei Unterstützung in der Regierung“, so Präsidentensprecher Brian Cullin gestern.

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