piwik no script img

Manche Räder stehen still, wenn die ÖTV so will

■ Nahverkehr, Post und Kitas im Warnstreik. Kürzungen bei Kranken vom Tisch?

Hamburg (dpa) – Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden in Deutschland von heute an spürbar ausgeweitet. Zwei Tage vor der vierten Tarifrunde am Mittwoch in Stuttgart haben die Gewerkschaften Zigtausende Mitglieder mit Beginn der Frühschicht zu Warnstreiks, Protestmärschen und Kundgebungen aufgerufen. Schwerpunkt heute soll Nordrhein-Westfalen sein. Morgens werden die Aktionen im Nahverkehr beginnen und nach und nach Müllabfuhr, Verwaltungen, Krankenhäuser, Gerichte, Universitäten und AOKs erfassen.

Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) und die Deutsche Postgewerkschaft (DPG) wollen die befristeten Arbeitsniederlegungen bundesweit bis zum Mittwoch steigern. Nach bisherigem Kenntnisstand sind für heute auch in Niedersachsen, Bremen, Berlin, Bayern, Rheinland- Pfalz und Sachsen Proteste geplant.

Laut ÖTV in Hannover wird es „flächendeckend zu erheblichen Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens kommen“. In Berlin sollten Kindertagesstätten, Rathäuser, Bezirks- und Sozialämter zum Teil erst mehrere Stunden später öffnen.

Nach einer zweiten Warnstreikwelle bei der Post standen bereits am Samstag Hunderttausende Bürger in Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin vor leeren Briefkästen. Die Gewerkschaften verlangen 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber bei Post und Behörden wollen dagegen eine Nullrunde sowie Einschnitte in der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall durchsetzen.

Laut Bild am Sonntag gibt es Spannungen im Arbeitgeberlager. Vor allem die Städte und Gemeinden seien nicht damit einverstanden, daß Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) die von der Bonner Koalition mit dem Sparpaket beschlossene Senkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall schon jetzt durchsetzen will.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen