Aldi-Erpresser gesucht

■ Polizei leitet großangelegte Fahndung ein. Sprengsatz in Quarkbecher gefunden

Essen (dpa) – Mit einem großangelegten Fahndungsaufruf wollen Polizei und Staatsanwaltschaft den Aldi-Erpressern auf die Spur kommen. Dies kündigte die federführende Essener Polizei gestern, einen Tag nach der Entdeckung eines Sprengsatzes in einer Aldi-Filiale im niedersächsichen Bergen bei Celle, an. Seit rund sechs Wochen fordern unbekannte Erpresser von der Lebensmittelkette Aldi nach Polizeiangaben einen „einstelligen Millionenbetrag“.

Ein Kunde hatte den Sprengstoff am Mittwoch in Bergen erst zu Hause in einem Quarkbecher entdeckt. Die selbstgebaute Bombe explodierte, als bereits Experten des Landeskriminalamtes eingetroffen waren. Seit dem 18. April gab es Anschläge auf Aldi- Filialen in Halle, Leipzig und Braunschweig. Bisher wurde dabei noch niemand verletzt. Eine erste Geldübergabe an die Erpresser in einem Bremer Hotel war Ende April gescheitert.

Der Konzern Aldi wollte sich gestern nicht näher zu eigenen Sicherheitsvorkehrungen äußern. Bereits nach den ersten drei Anschlägen waren Vorbeugemaßnahmen in den Geschäften von Aldi-Süd (Mülheim/Ruhr) und Aldi- Nord (Essen) getroffen worden.