: Rostig oder versteckt
■ ADAC rügt Mittelmeerfähren wegen mangelhafter Rettungseinrichtungen
München (AP) – Bei Überprüfungen stellten sich die Sicherheitseinrichtungen auf zwei von drei Fähren in Griechenland, Spanien und Italien als mangelhaft heraus. Die Tests im Auftrag von ADAC und dem Fernsehmagazin Rasthaus des Südwestfunks seien von einem vereidigten nautischen Sachverständigen während normaler Linienfahrten gemacht worden, hieß es gestern in München.
Bei den Stichproben schnitt beispielsweise eine griechische Fähre von Athen nach Paros mit „sehr mangelhaft“, eine spanische von Ibiza nach Valencia mit „mangelhaft“ und die „Sardegna Bella“ von Olbia auf Sardinien nach Livorno in Italien mit „noch befriedigend“ ab.
Der Tester habe dabei entdeckt, daß viele Rettungswesten nicht ordnungsgemäß mit Nachtlicht und Pfeife ausgerüstet, teilweise nur schwer zu finden oder in Kabinen gar nicht vorhanden waren. Rettungsboote seien häufig lange Zeit überhaupt nicht bewegt worden. Rettungsinseln nicht richtig gewartet. In einem Fall seien die Inseln so fest mit dem Schiff verbunden gewesen, daß sie im Havariefall mit untergingen, kritisierte der Gutachter. Nur in einem Fall habe die Mannschaft der Fähre die Lastwagen und Busse im Schiffsbauch richtig festgezurrt.
Auch im Brandfall bestehe oft Lebensgefahr für die Reisenden. Sprinkleranlagen oder Brandschutzklappen fehlten, Handräder zum Öffnen der Wasserzufuhr seien wegen des Rosts nicht drehbar gewesen, hieß es dem Test zufolge. Die betroffenen Reedereien seien zur Beseitigung der Mängel aufgefordert worden.
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