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Galerienspiegel

Traurig, ein bißchen aus der Zeit gefallen und dennoch liebenswert sind die Gestalten auf den Bildern der Hamburger Malerin Inge Pries. Die neuesten Gemälde, die einer Neuausgabe manieristischer, altdeutscher Allegorien- und Vanitasmalerei ähneln, finden sich unter dem treffenden Titel Glanz der Schönheit im Herzensgrund.

Wie schön, diesen unvollkommenen und verklemmten Figuren zu begegnen, denn der Glanz der Schönheit an der Oberfläche ist doch schon lange nicht mehr auszuhalten. Eröffnung: morgen, 19 Uhr, Cato Jans – DER RAUM, Klosterwall 19/21, Di-Fr, 12-17, Sa, 11-14 Uhr, bis 20. Juli

Kantig und zart zugleich, mitunter mit wenigen, gezeichneten Linien überzogen, sind die Betonskulpturen von Claudia Hoffmann. Kombiniert mit der leichten Malerei von Andreas Barth ergibt sich eine Ausstellung, die in individuellen Membranen den Alltag reduziert und filtert. Eröffnung: morgen, 19 Uhr, Galerie Jensen, Eppendorfer Baum 39 A, Mi+Fr, 15-18, Do, 15-20.30, Sa, 12-14 Uhr, bis 6. Juli

Kunst und Philosophie hat Beatrice Dettmann studiert und in ihren großformatigen Eitempera-Bildern setzt sie in unbestimmtem Farbraum die Farbschatten von Figuren in unterschiedliche Konstellationen, auf daß wir über das vage Bild vom Leben auf der Leinwand der platonischen Höhle in die Sphären lichter Erkenntnis hinausdenken mögen. Eröffnung: Freitag, 20 Uhr, Galerie Kö 1 + Schaufenster, Alte Königstr. 1, Do+Fr, 17-20, Sa, 14-17 Uhr, bis 29. Juni

Eine Ästhetik des Verschwindens und des Suchens betreibt die Künstlergruppe, die sich unter dem anspielungsreichen Namen Hyde zusammengefunden hat. In Berlin ließen sie nachts 17 russische Ölbilder vor der Nationalgalerie auftauchen und setzten damit Polizei und Kunstexperten in Bewegung.

In Hamburg taucht jetzt ihre exemplarische Sammlung moderner Kunst auf, die ganz real Arbeiten von 14 jungen Künstlern, unter ihnen Vera Bourgeois, Büro Archipel, Martina Koch, Pierangelo Maset und Thomas Thiel enthält: The Edward Hyde Collection of Contemporary Art. Eröffnung der Ausstellung und anschließender Theorieabend mit sieben Vorträgen: Freitag, 19 Uhr, ab 23 Uhr werden mitzubringende Lieblingsplatten der Besucher aufgelegt. Filme und Videos: Samstag, 20 Uhr, Westwerk, Admiralitätstr. 74, tägl. 16-20, Sa+So, 14-17 Uhr, bis 16. Juni

Zwischen den Ausstellungen der Winsener Kulturtage, die dieses Jahr unter dem Motto Schrift, Symbol, Laute und Sprache stehen, hat die Hamburger Künstlerin Christine Kruse ihre Schilder mit merkwürdigen Begriffen wie „Hordenwinkel“ im Stadtbereich verteilt. Sonst gibt es noch die Bildtafeln von Gitta Witzke aus Gelsenkirchen, die Gemälde von Wolfgang Kahle aus Winsen, die Berlin-Fotos von Frank Dannenberg und ein Videofilm über die Reichstagsverhüllung von Harald Haack zu sehen.

Wem der Weg an die Luhe zu weit ist, der kann via Faxgerät auch eine Ausstellung in der Bürgerhalle des Rathauses vergrößern und selbst Kunst nach Winsen faxen. 04171/73435, bis 15. Juni

Josch

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