■ Querrille
: Egoexpress: foxy

Egoexpress: foxy

(Ladomat/Rough Trade)

House mit Humorbeilagen steht auf der Speisekarte von Egoexpress, die schon bei ihren vier Maxis auslag. Mense Reents und „Los Jimi“ Orgl, die beiden aufsässigen Das Neue-Brot-Mitglieder, wollen sich nicht mit dem ästhetisierenden Körperkult im House anfreunden, sehen aber dennoch gerade hier mehr als anderswo Energiequellen, die sie für sich nutzen. Ihre Nutzung ist aber immer eine Einverleibung. Ähnlich wie Whirlpool Production aus Köln, die am heutigen Donnerstag im Kafé Keese auflegen, holen sie über Sample-Auswahl und Titel die Sache ein. Diese heißen dann wortschöpferisch „Backenzittern“ oder in Erinnerung an unseren Englischunterricht „Disco Past Perfect“. Wer aber befürchtete, daß aus dem Imperial-Studio Privatspäßchen noch und nöcher quellen, wird von foxy überrascht sein. Allein die Samples enthalten gelegentlich niedliche Verweise auf Comicwelten; Beats und Produktion sind durchweg bierernst und an internationalen House-Standards ausgerichtet. Wenn dann aber lüsterne House-Shouts a la „Pump it up, Baby!“ zu „Los Jimi!“ werden, grätscht sympatische Ironie dazwischen und foxy wird zum Ringelreihen.vom

Am Fr, dem 7. Juni ab 22 Uhr, treten Egoexpress vor Andreas Dorau in der Großen Freiheit auf.