piwik no script img

40 Quadratmeter Kleinbild: In Berlin wird ein LomoDepot eröffnet

Volkswandertag und Familienweihnacht, Kegelclub und Kleingartenanlage – das war gestern. Heute geistern wir bindungslos durch unsere zu großen Wohnungen, getröstet nur von MTV und Schlemmerfilet. Daß neue Feste, neue Rituale in dieser Zeit einschlagen wie Raketen, ist nicht erstaunlich. Come together! Wir fallen uns bei Christo in die Arme, machen Straßenkampf am 1.Mai, betrachten unsere Körper bei der Love Parade. Und auch Knipsen ist im Verein am schönsten. Alles begann in St. Petersburg. Dort spuckt eine Fabrik Tag und Nacht die „Lomo“ aus, jene kleine, simple Spaßkamera, die in Berlin schon 1.500 Anhänger gefunden hat – und weltweit Tausende mehr. Nun haben sich 140 Lomographen zur Wiege ihrer Bewegung zurückbegeben. Vierzig Quadratmeter Kleinbild haben sie mitgebracht. Heute um 20 Uhr wird das LomoDepot mit den bunten Fotowänden in der Oranienburger Straße 34 (Ecke Tucholskystraße) eröffnet. Um 20 Uhr spricht der Pariser Lomo-Botschafter, später wird russisch musiziert, und ab 22 Uhr legen die DJs von „Die PEZ-Box“ Platten aus ihren Kindertagen auf. Bis Ende Juli soll jede Woche eine neue Ausstellung zusammengetragen werden – jeweils samstags (LomoLounge) wird frisch tapeziert. Alle sollen kommen! jh

Abbildungen: Lomographien aus St. Petersburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen