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Der Transrapid wird teurer, länger und breiter

■ Planungsgesellschaft korrigiert ihre Zahlen: Sie will mehr Land und mehr Geld

Hamburg (taz) – Der Transrapid wird teurer und zerstört mehr Naturraum als offiziell bislang behauptet: Diese Warnung von Umweltverbänden und Transrapid- Kritikern bestätigt jetzt die Magnetschnellbahn Planungsgesellschaft (MPG) selbst. Mit Schreiben vom 10. Mai informierte sie die schleswig-holsteinischen Gemeinden, die der Schnellzug durchschweben soll, über die wahren Daten der just vom Aufsichtsrat auf 292 Kilometer verlängerten Präferenzstrecke.

„Die Gemeinden sollten die Neuigkeiten nicht erst durch die Medien erfahren.“ MPG-Geschäftsführer Horst Fechner deshalb nicht, den Gemeinden nicht länger die tatsächlichen Kosten und Flächenverbrauch zu verschweigen: Die Strecke von Hamburg nach Berlin werde 571 Hektar Fläche verbrauchen, heißt es in dem Brief.

Pro laufenden Meter Trasse werden damit durchschnittlich 19,55 Quadratmeter Boden versiegelt. Der Flächenbedarf liegt damit um knapp zwei Drittel höher als angenommen. Zuvor hatte die MPG stets geprahlt, der Superzug verbrauche maximal zwölf Quadratmeter Natur pro laufenden Meter. „Jetzt sind wir schlauer geworden“, meint Fechner und findet die Widersprüche gar nicht peinlich. Die Diskrepanz ergebe sich dadurch, daß die neueren Berechnungen nicht bloß den reinen Streckenverbrauch, sondern auch den Flächenfraß durch Haltestellen und Parkplätze beinhalteten. So, als habe man von deren Notwendigkeit sowenig geahnt wie von den tatsächlichen Investitionskosten. Die nämlich beliefen sich auf 8,977 Milliarden Mark, schreibt die MPG. „Das sind 60 Prozent mehr als die bisher veranschlagten 5,6 Milliarden Mark mit Stand von 1993“, schimpfen die „Bürger gegen Transrapid“. Bei der Summe, erläutert Fechner, seien nun auch die 3,3 Milliarden Mark aus privater Finanzierung miteinbezogen. Für den Bund gälten weiterhin die alten Zahlen. Daran mag nun niemand mehr glauben.

„Uns wundert hier gar nichts mehr“, heißt es aus der Stadtverwaltung Glinde. Die neue, rot- grüne Kieler Koalition erwägt eine Normenkontrollklage gegen das Transrapid-Bedarfsgesetz. Heike Haarhoff

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