: Galerienspiegel
Nur alle 100 Jahre blüht der Bambus und stirbt anschließend. Und das ausgerechnet zum Ende des Jahrhunderts: eine biologische Tatsache, die zugleich in ihren verschiedenen Erzählungen ein zeitgenössisches Märchen ist. Audiokünstler Lou Mallozzi aus Chicago hat dies zum Ausgangspunkt einer Performance gemacht, in der er reale Töne mit Bandgeräuschen mischt, Alltagsszenen nachstellt und mittels Gerüchen im dunklen Raum für visuelle Phantasie sorgt. Der interdisziplinäre Künstler zeigt seine Sound-Art als Abschluß eines einmonatigen Gaststipendiums der Stadt Hamburg. Live sound performance „Sit Close To The Fire“, Fr+Sa, 20 Uhr, Spritzenhaus, Spritzenplatz 12
Die sehenswerte Ausstellung Der geduldige Planet – eine kleine, facettenreiche Weltgeschichte von 1941-1995, zusammengestellt aus 255 Fotos der Schweizer Illustrierten du – wurde bis 14. Juli verlängert. Museum für Kunst und Gewerbe.
„prelude auf Zeit II“, das 25 Meter lange, durchbrochene und teilweise veränderbare Stahlkunstobjekt mit aufgeschweißten Texten zum Thema Zeit sorgte drei Jahre vor einer Baustelle am Alsterglacis für einen ungewöhnlichen Blickfang, jetzt wurde das gewichtige Werk von Manfred Roth in die neue Gartengestaltung des Bergedorfer Stadtteilkulturzentrums „Lola“ integriert.Lohbrügger Landstr. 8, Bergedorf
Weitgehend unbemerkt werden Arbeiten internationaler Kunststars im Neubau der Hamburger Kunsthalle eingerichtet: So schleuderte kürzlich Richard Serra tagelang geschmolzenes Blei in die Raumecken. Und in den Boden des freien Platzes zwischen Alt- und Neubau werden in vier Sprachen die Buchstaben eines Satzes von Saint-Just eingelassen: „Die Heimat ist nicht das Land, sie ist die Gemeinschaft der Gefühle“, eine Installation des hier wohlbekannten Schotten Ian Hamilton Finlay.
Seine Post an den lebenslangen Freund, den Kunsthistoriker Eduard Plietzsch schrieb der Expressionist Max Pechstein in Einheit von Wort und Bild. Solche kleinen Kunstwerke auf Postkarten sind selten zu sehen, da die schnell erstellte und leider sehr lichtempfindliche Korrespondenz nur selten die beschützenden Archive verlassen darf. Altonaer Museum, Museumstr., bis 28. Juli
Josch
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