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Jeder Pfennig zählt – Hilfe für Ex-Jugoslawien

■ Die taz und das Netzwerk Friedenskooperative legen vierte überarbeitete Auflage der Ex-Jugoslawien-Broschüre auf. Alle Initiativen können sich vorstellen

Militärisch sind die ehemaligen Kriegsparteien in Bosnien-Herzegowina inzwischen getrennt. Ein halbes Jahr nach der Unterzeichung des Dayton-Abkommens ist der Waffenstillstand gesichert. Der Frieden aber ist nicht eingekehrt. Die Völker in Bosnien sind getrennt, und zwar nach ethnischen Kriterien. Die Flüchtlinge können nicht zurückkehren. Viele werden selbst an dem Besuch ihrer Dörfer und Häuser gehindert. Erst 10.000 von mehr als zwei Millionen Flüchtlingen haben nach Angaben der UNO ihre altes Zuhause wieder beziehen können. Der zivile Wiederaufbau in Bosnien geht nur schleppend voran. Die Parteien, die den Krieg geführt haben, sind immer noch an der Macht. Nur wenige Kriegsverbrecher stehen in Den Haag vor den Schranken des UNO-Tribunals. Nicht wenige üben noch die volle Macht aus.

Bosnien-Herzegowina ist von Massengräbern überzogen, in denen Tausende von Menschen verscharrt sind. Millionen von Minen verseuchen das Land, unterbrechen Verkehrswege und verhindern, daß das Land bestellt wird. Die Industrieproduktion liegt bei fünf Prozent der Vorkriegszeit. Überleben können die meisten Menschen nur dank internationaler Hilfe.

Die Wahlen in Bosnien sind jetzt auf den 14. September festgesetzt, auch wenn die Bedingungen für faire und freie Wahlen nicht gegeben sind. Oppositionsparteien werden benachteiligt, ihre Kandidaten bedroht. Die Presse ist geknebelt oder staatlich gelenkt. Eine wirkliche Demokratisierung liegt noch in weiter Ferne.

Jetzt, wo der Krieg vorbei ist, gerät das Land zwangsläufig in Vergessenheit. Die zugesagten Zahlungen der internationalen Gemeinschaft, der Weltbank und anderer Institutionen werden das Leid und die Not der Menschen nicht direkt beseitigen. Ob Waisenhäuser oder Invalidenzentren, Altenheime oder medizinische Ambulanzen, kein Pfennig ist zu gering, als daß er nicht gebraucht würde. Die Hilfe der deutschen NGOs in und für Bosnien-Herzegowina ist nicht weniger dringend als während des Krieges.

Gemeinsam mit der taz wird das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn die vierte aktualisierte Auflage der Broschüre „Hilfe für Ex- Jugoslawien“ herausbringen. Alle Initiativen sollen sich wie bisher in diesem Verzeichnis vorstellen. Redaktionsschluß ist der 31. Juli. Bis dahin alle Infos (nicht mehr als sieben Zeilen) an:

Friedenskooperative

Römerstr. 88, 53111 Bonn

Fax: 0228 – 692906

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