: Interview
Heute abend um 23 Uhr gibt die Mondo Bar ihre Abschiedsvorstellung im ehemaligen Edelpuff Club Amphore an der St. Pauli-Hafenstraße 140. Auch wenn die Bar nach ihrer Eröffnung im Februar 1994 nur ein knappes Jahr existierte, wurde sie innerhalb dieser kurzen Zeit zu einer festen Größe in Hamburgs Clubjazz- und HipHop-Szene. Die taz sprach zum feierlichen Abschluß mit Helmut Heuer (Tempelhof), der mit Christian Tjaben (Powerhouse) und Chris Scharmach (Trockendock) das Mondo Team bildet. Eines ist, so Heuer, schon jetzt gewiß: „Wir werden woanders weitermachen.“
taz: Warum hört Ihr auf?
Helmut Heuer: Wir waren nur einmal in der Woche, am Donnerstag abend, als Mondo Bar im Club Amphore. Am Wochenende fanden dort House-Music-Veranstaltungen statt. Die liefen in letzter Zeit anscheinend nicht mehr so gut. Deshalb macht die Amphore zu und wir müssen gleich mit raus.
An Euch lag es nicht?
Wir waren mit dem Publikumszuspruch zufrieden. Insbesondere in letzter Zeit haben wir uns mit unseren Veranstaltungen einen Namen gemacht, die Resonanz war positiv und das Interesse wuchs. Gerade deshalb ist es bedauerlich, daß wir erst einmal pausieren müssen.
Euer Konzept ist also aufgegangen.
Wir wollen in Hamburg eine Club-Kultur etablieren, die lebendiger sein sollte, als einfach nur Platten aufzulegen. Wir haben immer darauf geachtet, daß das Ganze nicht zu statisch wurde. Bei ganz unterschiedlichen Veranstaltungen, wie Auftritten englischsprachiger Performance-Dichter oder anderer Künstler, stand immer das Live-Element im Vordergrund.
Mit Konzerten hattet Ihr aber auch Probleme.
Das stimmt. Die Nachbarn haben sich wegen der Lautstärke beschwert, wie jüngst bei Fettes Brot. Das soll in unserem nächsten Club anders werden.
Wo wird das sein?
Das wissen wir noch nicht. Wir haben noch keinen geeigneten Club mit Bühne gefunden. Im März werden wir aber wieder als Mondo Bar einzelne Events machen. Die Poetry-Sachen finden ab Mitte Januar in der neueröffneten Lounge, dem ehemaligen Mitternacht, statt. Fragen: Clemens Gerlach
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