Albert Suhr gestorben

Der letzte Hamburger Angehörige der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, Albert Suhr, ist am Sonnabend in Pinneberg im Alter von 75 Jahren gestorben. Die „Weiße Rose“ war 1942 in München unter anderem von den Studierenden Hans und Sophie Scholl gegründet worden, die dort in Flugblättern den nationalsozialistischen Terror anprangerten. Zusammen mit drei anderen zum Kern der „Weißen Rose“ in Hamburg gehörenden Studenten hatte Suhr von 1942 bis Herbst 1943 Flugblätter aus München abgeschrieben und verteilt. Die Hamburger Gruppe, die auch von den Nazis verbotene Gedichte in Umlauf brachte, traf sich bis zu ihrer Verhaftung durch die Gestapo nach Aussage von Anneliese Tuchel, der Schwester eines der Mitglieder, im Keller der Evangelischen Buchhandlung am Jungfernstieg. Suhr wurde nach langer Haftzeit im Februar 1945 zwar noch wegen Hochverrats angeklagt, nach Kriegsende jedoch befreit.