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Galerienspiegel

Die Sommerakademie Pentiment steht dieses Jahr unter dem Thema „Körper und Erinnerung“. Und dazu gibt es ein ausführliches Rahmenprogramm, auch für nicht eingeschriebene Interessenten.

Heute spricht Michael Glasmeier aus Berlin über „Boltanski und das Berliner Hausprojekt“, Samstag führt Rainer Müller unter dem Aspekt des Körper-Themas durch die Kunsthalle (9.40 Uhr), Montag sprechen Martin R. Deppner und Jens Thiele von der Uni Oldenburg über „Androgyne Körper: Inszenierungen in Kunst und Film“ und Dienstag erläutert Gabriele Staarmann von der HBK Braunschweig „Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen“ zum Rahmenthema. Vorträge jeweils 18 Uhr, Fachhochschule für Gestaltung, Armgartstr. 24

Wellengang von unten und Flugzeuge von oben, sich nähernde Spaziergänger und entfernende Autos hat Heinz Weber am Anleger Blankenese akustisch eingefangen und zum Hörbild Ponton Blankenese verarbeitet. Und diese Tonkunst ist zu kopieren: Besucher können sich ein Mastermix-Unikat der Hörinstallation ziehen. Spritzenhaus, Spritzenplatz 12, nur dieses Wochenende: Fr, 19-21, Sa+So, 16-20 Uhr

Die schwedische Landschaft inspiriert Sigurdur Gudmundsson zu Gemälden, ein dort beheimatetes Möbelhaus zu Installationen von Gips- und Bronzeköpfen als Teil von Möbeln. Der 1942 in Island geborene, in Amsterdam lebende Künstler macht aus jeder Ausstellung eine kleine Retrospektive seiner unterschiedlichen Arbeitsweisen zwischen Konzept, Malerei und Plastik. Eröffnung: Sonntag, 11.30 Uhr, Overbeck-Gesellschaft, Königstr. 11, Lübeck, Di-So, 10-16.30 Uhr, bis 25. August

Mit Tänzen und Vorträgen, Dokumentar- und Spielfilmen und einem kleinen Markt mit Handwerk und Essen begeht Hamburg den peruanischen Nationalfeiertag. Sonntag ganztägig ab 11.30 Uhr, Fiesta Peruana ab 20 Uhr, Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee 64

Nie trennte sich Michael Heidt von Farbe und Pinsel, auch nicht bei der Zwangsumsiedlung des Wolgadeutschen nach Kasachstan und der Verurteilung zu Zwangsarbeit in Nord-Rußland. 1993 siedelte der heute 87jährige nach Hamburg um. Nun zeigt er in einer Ausstellung seine naturalistischen Kasachischen Impressionen in Öl in seiner Wahlheimat. Eröffnung: Montag, 19 Uhr, Räume des Ausländerbeauftragten, Osterbekstr. 96, 3. Stock, Mo-Fr, 9-16 Uhr, bis 29. August

„Bergtannen im Nebel“ und „Kühe im Regenbogen“, Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt von 1918 und das Farblitho von 1919 wurden von der Kunsthalle 1924 erworben und dann von den Nazis als „entartet“ beschlagnahmt. (Gezeichnete Rinder als Bedrohung für Deutschland – welch' Wahnsinn!)

Inzwischen sind sie von den „Freunden der Kunsthalle“ wiedererworben und sind Teil der über 100 zeichnerischen und druckgrafischen Arbeiten Kirchners im Hamburger Kupferstichkabinett. Diese und andere Blätter aus der frühen Davoser Zeit zeigt jetzt die aktuelle Sonderausstellung im Saal der Meisterzeichnung. Kunsthalle, noch bis 25. August

In einem einjährigen Projekt präsentierten 1995 zwölf Berliner Künstler in der Auguststraßen-Szene-Galerie „Wohnmaschine“ wöchentlich wechselnd jeweils ein (!) Bild und bezogen dabei exemplarisch Position zu ihrer Vorstellung von einem aktuellen Tafelbild zwischen Reproduktion und Abstraktion, Inszenierung und Inhalt.

Das prozeßhafte Projekt wird jetzt erstmals in Gesamtheit in der Ausstellung Bild – Malerei zu sehen sein. Mecklenburgisches Künstlerhaus Schloß Plüschow (bei Grevesmühlen), Di-So, 11-17 Uhr, noch bis 4. August. Informationen auch über http://www.plueschow.de

Schwarz und fremd wie ein Fisch an Land steht ein Taucher im Gewächshaus. Der lebensgroße Gummiguß von Karen Hehnke ist der erste Gruß der bildenden Kunst im Rahmen eines größeren Projekts zum 175jährigen Geburtstag des Botanischen Gartens. Großes Gewächshaus, Neuer Botanischer Garten, Ohnhorststr., Flottbek, bis Mitte Oktober

Josch

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