: Unterm Strich
Die britische Schrifstellerin und eine der sechs Mitford-Schwestern, Jessica Mitford, ist im Alter von 79 Jahren im US-Bundesstaat Kalifornien gestorben. Die Tochter des britischen Adligen Lord Redesdale wurde unter anderem wegen ihres Buchs „Der Tod als Geschäft“ (1965) bekannt, in dem das amerikanische Bestattungswesen mit sogenanntem „schwarzem Humor“ beschrieben wird. Für ein Buch über die Zustände in den Frauengefängnissen Amerikas („Kind and Usual Punishment“) verbrachte sie sogar eine Nacht in einer Zelle. Mitford kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Republikaner und ging 1939 nach Amerika. Dort heiratete sie 1943 den Bürgerrechtsanwalt Bob Treuhaft. Jessicas Schwester Unity wiederum war mit Hitler befreundet, Diana heiratete den britischen Faschistenführer Oswald Mosley.
Plötzlich gehören alle zum FC Einheit: Kohl ruft dem am Montag verstorbenen Mäzen Peter Ludwig nach: „Für uns Deutsche bleibt sein unermüdlicher Einsatz für die kulturelle Einheit der Nation in den Jahren der staatlichen Teilung Grund zur Dankbarkeit“, schrieb Kohl am Mittwoch in einem Beileidsschreiben an die Witwe Irene Ludwig. Der Mäzen habe auch mitgeholfen, Menschen unterschiedlicher Kulturkreise einander näherzubringen. Im Blick auf die Vertiefung eines europäischen Bewußtseins in West und Ost sei diese Leistung besonders zu würdigen.
Trau, schau, wem: Nun ist, glaubt man dpa, auch Peter Stein zum Volksspektakel übergelaufen: Bei den Salzburger Festspielen wurde seine mit kleinen Überraschungseffekten garnierte Inszenierung offensichtlich mit großem Hurra aufgenommen. Auf der Bühne schmilzt der Schnee, die Blumen sprießen in voller Pracht, und sogar ein Happy-End gibt es. Das war uns in Berlin nie vergönnt. Aber ach, Österreicher, wenn ihr nur habt!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen