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BSE in der Milch?

■ Heute Länderkonferenz in Bonn, Briten bestätigen neue Forschungen

London/Bonn (dpa) – Die britische Regierung hat ihre Forschung über die Sicherheit von Milch in Zusammenhang mit der Rinderseuche BSE verstärkt. Nach einem Bericht des Observer soll das Risiko einer Übertragung der Hirnkrankheit durch Muttermilch auf das Kalb besser erfaßt werden.

Nach bisherigen Erkenntnissen war dieser Übertragungsweg ausgeschlossen. Wissenschaftler halten aber die Forschungsergebnisse für unzuverlässig. Das britische Agrarministerium bestätigte, daß „seit vielen Monaten“ eine neue Forschungsreihe laufe. Im Regierungslabor von Weybridge (Surrey) werde Kälbern über längere Zeit hinweg BSE-infizierte Muttermilch gegeben. Erste Ergebnisse sind im Oktober zu erwarten. Offiziell wird in London weiterhin der Standpunkt vertreten, daß Milch von der Rinderseuche unberührt und für den menschlichen Konsum völlig sicher sei. Der BSE- Erreger sei nicht einmal in der Milch infizierter Kühe gefunden worden. Der Veterinär Harash Narang, der als erster vor einer BSE-Übertragung von Mutter auf Kalb gewarnt hatte, will dagegen Milch als Träger nicht ausschließen: „Ich habe keine Zweifel, daß das Risiko besteht“, sagte der dem Observer.

Über diesen neuen Verdacht einer möglichen Übertragbarkeit des Rinderwahns wollen heute Experten der Bundesländer und Wissenschaftler in Bonn beraten. Die hessische Landesregierung hat am Wochenende 700 Rinder britischer Herkunft unter Beobachtung gestellt.

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