piwik no script img

Fünf Tote bei Hubschrauberunglück

■ Ein Helikopter der Hamburger Polizei ist gestern über der Lübecker Bucht abgestürzt / Ursache noch nicht geklärt

Fünf Hamburger Polizeibeamte sind gestern beim Absturz eines Hubschraubers der Hamburger Polizei vor dem Yachthafen von Neustadt (Kreis Ostholstein) getötet worden. Die Besatzung – drei Rettungstaucher und zwei Piloten – hatte an einer Rettungsübung teilgenommen. Nach Zeugenaussagen ist die Maschine vom Typ BO 105 explodiert: „Ich hörte einen Knall, und der Hubschrauber war weg“, berichtete ein Augenzeuge, der vom Yachthafen aus das Unglück beobachtet hatte.

„Der Absturz geht möglicherweise auf einen Taucherkorb zurück, der sich unter dem Helikopter befand und sich im Heckrotor verfangen hat“, mutmaßte der Lübecker Oberstaatsanwalt Günter Möller, der die Ermittlungen übernommen hat, am Nachmittag auf einer Pressekonferenz. Auch eine Explosion als Unglücksursache sei nicht auszuschließen.

Mit der Bergung der Leichen und der Wrackteile aus dem nur etwa fünf Meter tiefen Wasser der Neustädter Bucht wurde noch gestern begonnen. Experten des Luftfahrtbundesamtes aus Braunschweig schalteten sich inzwischen in die Untersuchungen ein. Schon kurz nach dem Absturz waren die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit drei Schiffen und die Bundesmarine mit einem Hubschrauber an der Unglücksstelle, um nach Überlebenden zu suchen.

Die Hamburger Polizei verfügt über drei Hubschrauber dieses Typs, die im September 1989 in Dienst gestellt wurden. Die Polizeitauchertruppe umfaßt elf Beamte. Ihre Aufgaben reichen vom Bergen von Leichen über das Absuchen der Kanalisation nach Sprengsätzen bei Staatsbesuchen bis hin zu Untersuchungen von Schiffsrümpfen auf Rauschift. dpa/taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen