Grünes Licht für breite Fußwege

■ Baubeginn im Steintor- und Ostertorviertel ist schon im September

„Wie kommen wir aus der Scheiße raus“, hatte sich noch Anfang des Jahres Ortsamtsleiter Robert Bücking nach dem Scheitern der Verkehrsberuhigung im Viertel gefragt. Jetzt scheint wenigstens der Kompromiß zwischen Bausenator Schulte, den Beiräten Mitte und Östliche Vorstadt und den Viertel-Kaufleuten Gestalt anzunehmen: Die Baudeputation hat jetzt entschieden, noch in diesem Jahr mit der Verbreiterung der Bürgersteige im Stein- und Ostertorviertel zu beginnen.

„Bausenator Schulte hat damit seine Verabredung eingehalten“, freut sich jetzt Ortsamtsleiter Bücking, der sich noch genau an den „Kompromiß einer Nacht“ im Februar erinnern kann. Schulte zeigt sich ebenfalls erleichtert: „Das Viertel ist wieder für den Kunden, der den PKW nutzt, attraktiv, für den Anwohner entfällt aber der störende Durchgangsverkehr.“ Im Klartext: Wenn das Viertel schon nicht wegen befürchteter Umsatzeinbußen der Kaufleute autofrei werden kann, soll wenigstens der Bürgersteig breiter werden. Der erhoffte Effekt: Illegale Parkplätze werden einfach zugepflastert, legales Parken für Kunden soll aber weiterhin möglich sein. Auch die Radfahrer dürfen sich freuen: Wer bisher von lästigen Autotüren vom Rad geschubst wurde, hat bald fast freie Fahrt. Im Viertel können dann außerdem Cafés im Sommer jede Menge Stühle auf dem breiteren Fußweg plazieren.

Mit dem Bau soll noch im September auf zwei Teilstücken begonnen werden. Auf der Höhe der Brunnenstraße Richtung Fehrfeld soll es auf der linken Seite stadtauswärts losgehen. Richtung Innenstadt ist vor dem Ostertorsteinweg bis hin zur Contrescarpe eine weitere etwa 100 Meter lange Strecke vorgesehen: Der Fußweg soll dort insgesamt um 1,20 bis 1,40 Meter breiter werden. Damit die Kaufleute ihr Weihnachtsgeschäft ohne Baugeröll überstehen, soll dann im nächsten Jahr in kleinen Etappen weitergebaut werden, kündigt Ortsamtsleiter Bücking an. „Doch erst wenn die letzte Gehplatte liegt, bin ich ganz überzeugt“, so Bücking. Denn noch sehe es so aus, als wolle das Finanzressort Bausenator Schultes Fußwegpläne noch einmal unter die Lupe nehmen.

kat