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Pappelprovisorium Schinkelplatz

■ Baumreihen sollen den einstigen Schinkelplatz markieren

Der seit dem Abriß des früheren DDR-Außenministeriums leere Schinkelplatz soll provisorisch gestaltet werden. „Der Ort ist zu prominent für eine zeitweilige Brachfläche und Ödnis“, sagte gestern Bausenator Jürgen Klemann (CDU). Mit einem Baum- und Rasenprovisorium will er darum „möglichst schnell“ diesen Platz für den Bürger wieder erlebbar machen. Rasenflächen sollen beispielsweise die Grundrisse der einstigen Gebäude – der Bauakademie und des Kommandantenhauses – auf dem Platz markieren, mehrere hundert Pyramidenpappeln die Mauern kennzeichnen und einen Eindruck von der räumlichen Gestalt bieten. Bereits in den nächsten zwei Wochen soll das restaurierte Schinkel-Denkmal wieder aufgestellt werden.

„Wir wollen mit dieser provisorischen Gestaltung zum einen die städtebaulichen Ziele verdeutlichen und zum anderen dieses historische Quartier wieder in das Bewußtsein der Menschen bringen“, betonte der Senator. „Das geschieht mit einfachen Mitteln, die dem vorläufigen Charakter der Maßnahme entsprechen.“ Rund 200.000 Mark sind dafür vorgesehen.

Klemann zeigte sich zuversichtlich, daß die derzeit bereits laufenden Finanzgespräche zum Wiederaufbau der Bauakademie bis zum Ende der Legislaturperiode erfolgreich abgeschlossen werden können. Wenn ein Hotel in dem Akademiegebäude untergebracht werden könnte, wäre das sicher einfacher. Die bisherigen Konzepte gehen von einer kulturellen Nutzung aus, etwa daß dort ein Architekturmuseum seinen Standort haben könnte.

„Es gilt, das alte Herz der Stadt zurückzugewinnen – sowohl die historische Stadtgestalt als auch das Grün“, meinte Jürgen Klemann. „Die Realisierung läßt sich aber nicht über Nacht bewerkstelligen.“ Daher sehe er auch eine Möglichkeit, durch Provisorien abzustecken, wie es in der Mitte der Stadt in Zukunft einmal aussehen soll.

Ähnliche Zwischenlösungen kann sich der Bausenator auch für den derzeit noch brachliegenden Schloßplatz vorstellen. Kurzfristigen Gestaltungsbedarf sieht er aber auch für den „stadträumlich so bedeutsamen Lustgarten und für das unmittelbare Umfeld der Neuen Wache“. ADN

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