: Wattenmeer erholt
■ Regen gut gegen Schwarze Flecken
Norderney. Der kühle und windige Sommer war offenbar Balsam für das an Schwarzen Flecken erkrankte Wattenmeer an der niedersächsischen Nordseeküste. Nach den Beobachtungen der Forschungsstelle Küste in Norderney sind die im Juni noch fußballfeldgroßen toten Flächen größtenteils verschwunden. Michael Hanslik von der Forschungsstelle bezeichnete den Zustand des Patienten Watt am Dienstag als „deutlich besser“. „Gesund“ sei das Wattenmeer allerdings noch nicht.
Hanslik zufolge wurde ein Teil der toten Wattflächen in den vergangenen Wochen wieder von Organismen besiedelt. Wattwürmer sorgten neben Wind und Wasser für eine zusätzliche Belüftung des Bodens mit lebensnotwendigem Sauerstoff. Schwarze Flecken gebe es noch, berichtete Hanslik. Ihre Ausdehnung sei jedoch deutlich geschrumpft. Voraussagen zur weiteren Entwicklung ließen sich gegenwärtig nicht machen. Sie werde entscheidend vom Wetter beeinflußt.
Anfang Juni hatten die Schwarzen Flecken rund ein Fünftel des Wattenmeers bedeckt und Alarm bei Umweltschützern und Politikern ausgelöst. Die toten Zonen wurden überwiegend als Anzeichen für eine labile Gesundheit des gesamten Ökosystems Watt aufgrund massiver Schadstoffbelastungen aufgefaßt. In einer kontroversen Fachdiskussion bewertete eine Minderheit die Schwarzen Flecken dagegen als zufälliges Ergebnis besonders ungünstiger natürlicher Vorgänge. Sie sahen in den Flecken eine vorübergehende Erscheinung, von der sich das Watt wieder erholen werde. dpa
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