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DAG contra DGB

■ Gewerkschaftskrach bei Einzelhandelsgesprächen

Marl (dpa) – Im seit Monaten dauernden Tarifstreit des Einzelhandels ist es zum offenen Bruch zwischen den Gewerkschaften gekommen. Im Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen entschlossen sich Arbeitgeber und Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) gestern in Marl, im Alleingang nach einer Lösung zu suchen. Die DGB-Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) verließ dagegen die Tarifgespräche. Grund für den Konflikt ist die HBV-Forderung nach Nachtzuschlägen, die die DAG nicht mitträgt.

In NRW und in Hessen müssen derzeit laut Tarifvertrag von 19.30 Uhr an Nachtzuschläge von 55 Prozent gezahlt werden. Die HBV besteht darauf, diese Zuschläge auch bei der von November an erlaubten Ladenöffnung bis 20 Uhr für die rund 500.000 Beschäftigten im NRW- Einzelhandel beizubehalten. Das lehnten nicht nur die Arbeitgeber strikt ab. Auch die DAG rückte von der HBV-Forderung ab. Damit werde der Weg zu einem Einigung verstellt, erklärte die Gewerkschaft. Sie wollte daher gestern abend allein mit den Arbeitgebern weiterverhandeln.

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