piwik no script img

Mit Grünen zufrieden

■ Ministerpräsident Rau fand das Bündnis mit der FDP „turbulenter“

Düsseldorf (taz) – Der nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident Johannes Rau entwickelt sich auf seiten der SPD zusehends zu dem eigentlichen Garanten der rot-grünen Koalition am Rhein. Rau, einst einer der größten Skeptiker in Sachen Rot-Grün, sagte am Mittwoch in Düsseldorf, er sei nach gut einem Jahr Koalitionsregierung „mit dem Ergebnis sehr zufrieden“. Reduziert werden müsse aber künftig der „hohe Aufwand“ im Vorfeld wichtiger Entscheidungen.

Während Raus Stellvertreter an der Landesspitze der SPD, Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, die Zusammenarbeit mit den Grünen kürzlich noch im kleinen Kreis „als Strafe Gottes“ bejammert hatte, sandte Rau gestern eine deutlich andere Botschaft aus. Er habe sich zwar auch in dieser Sommerpause wieder über die Äußerungen einiger Fraktionsmitglieder der Grünen „maßlos geärgert“, aber insgesamt habe es in der Koalition mit der FDP Ende der siebziger Jahre in Düsseldorf „viel stärkere Turbulenzen gegeben als mit den Grünen“. Jetzt seien die „Auseinandersetzungen zwar publizitätsfreudiger, aber nicht aufregender“. Wie lange er selbst noch als Chef an Bord bleiben will, ließ der 65jährige erneut offen.

Sein potentieller Nachfolger Clement zeigte sich gestern in einem wichtigen Punkt der Atompolitik einig mit dem Koalitionspartner. Wie die Grünen lehnt auch Clement die Pläne der Bundesregierung und der ehemaligen Betreibergesellschaft des schnellen Brüters in Kalkar, in Ahaus 205 plutoniumhaltige Brennelemente aus Hanau zu lagern, ab. In dem Plutoniumbunker der Firma Siemens sei der gefährliche Stoff „absolut sicher untergebracht“, sagte Clement. Walter Jakobs

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen