piwik no script img

Besuch aus Lidice

■ 16 tschechische Jugendliche sind zu Gast in Bremen

Normalerweise wird das Lidice- Denkmal in den Wallanlagen nicht besonders beachtet. Gestern war das anders. Für 16 Jugendliche ist ein Besuch des Denkmals Teil ihrer Geschichte. Sie stammen aus Lidice in Tschechien und sind Gäste des Landesjugendpfarramtes in der Gemeinde Bockhorn/Blumenthal, die seit Ende der 80er Jahre einen Jugendaustausch zwischen dem Bergarbeiterdorf in der Nähe von Prag und Bremen durchführt.

Das von den Jugendlichen besichtigte Denkmal soll an die Vernichtung des tschechischen Ortes 1942 durch die Nationalsozialisten erinnern. Dabei wurden sämtliche Männer des Ortes erschossen, alle 198 Frauen und Kinder verschleppt oder zwangsarisiert. Das Massaker war von Hitler als Vergeltung für das Attentat auf Reinhard Heydrich, den stellvertretenden Nazi-Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, angeordnet worden. Mit Hilfe von Jugendlichen aus aller Welt wurde das Dorf 1947 wieder aufgebaut.

Doch nicht nur die Denkmalbesichtigung steht auf dem Programm der 15- bis 20jährigen Tschechen. Heute dürfen die Lidicer, die in Bockhorner Familien untergebracht sind, die Nobelkarossen von Mercedes im Bremer Werk bewundern, bevor es morgen ins Überseemuseum geht.

us

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen