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Bruderkrieg zum x-ten

Im irakischen Teil Kurdistans herrscht Bruderkrieg – mal wieder. 130 Tote sollen Kämpfe zwischen den rivalisierenden irakischen Kurdenparteien Kurdische Demokratische Partei (KDP) und Patriotische Union Kurdistans (PUK) in den letzten Tagen gekostet haben, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.

Die beiden Parteien haben den seit Ende des zweiten Golfkrieges praktisch autonomen Nordirak seit 1994 unter sich aufgeteilt: An der Grenze zur Türkei hat die KDP das Sagen, an der iranischen Grenze die PUK. Beide Parteien sind von ihren jeweiligen Nachbarstaaten abhängig und notgedrungen fragile Zweckbündnisse eingegangen. Die KDP kooperiert mit der Türkei bei der Jagd auf die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die PUK läßt Angriffe iranischer Revolutionswächter auf Stellungen iranischer Kurden in ihrem „Hoheitsgebiet“ geschehen.

Die KDP wirft der PUK nun vor, die jüngsten innerkurdischen Kämpfe begonnen zu haben, um Irans Position im kurdischen Nordirak zu stärken. Die PUK dementiert. Zweifelsohne nützen die Kämpfe Teheraner Interessen. Die Führung der islamischen Republik hat an einem stabilen autonomen Kurdengebiet im Nordirak ebensowenig Interesse wie die anderen Regierungen der Region.

Nicht zuletzt, um das zu demonstrieren, rückten Ende Juli iranische Truppen im Nordirak ein und zerstörten das dortige Hauptquartier der Kurdischen Demokratischen Partei – Iran (KDP-I). Über 2.000 iranische Kurden, die sich in den Nordirak gerettet hatten, wurden erneut in die Flucht geschlagen. Einige Hundert harren derzeit vor der UN-Vertretung in Arbil aus, der Hauptstadt Irakisch- Kurdistans. Sie fordern die Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung, Medikamente, Lebensmittel, Schulmaterial und den Wiederaufbau ihrer niedergebrannten Häuser.

Währenddessen fürchtet die KDP-I wieder einen Angriff der Iraner. Nach Angaben der Partei überschritten Anfang der Woche erneut iranische Truppen die Grenze zum Nordirak.taud

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