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„Im Notfall zählt jede Minute“

■ Rot-Kreuz-Sanitäter bilden sich für den kompetenten Notfalleingriff weiter

Die Männer, die aus den Rot-Kreuz-Ambulanzen steigen, sollen künftig kompetenter handeln. Dazu werden sie seit dieser Woche per Fortbildungskurs qualifiziert: Unter der Ägide der Gesundheitsbehörde und zweier Oberärzte im Rot-Kreuz-Krankenhaus in der Neustadt sollen die Rettungs-Assistenten ab sofort mehr über den Notfalleingriff vor Ort lernen und anwenden dürfen.

Unter der Leitung der Oberärzte Bernd Wagener und Burkard Hofmann werden die lebensrettenden Handgriffe künftig im Klinikalltag geübt. Zwei Wochen jährlich folgen die Rettungsassistenten den Neustädter KlinikärztInnen auf Schritt und Tritt. Infusion, Wiederbelebung und Beatmung über Intubations-Röhrchen sollen ihnen dort geläufig werden – und ihnen auch die Fortbildung außerhalb der bremischen Landesgrenzen ersparen.

Hintergrund: in der Regel sind die Ambulanzen noch vor dem Notarzt am Unfallort. Dort kann jeder Handgriff lebensrettend sein, was die Statistik beweist: Je schneller gehandelt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung ohne bleibende Schäden. „Bei einem Herzstillstand muß innerhalb von fünf Minuten gehandelt werden, sonst treten Folgeschäden auf“, sagt Martin Götz, Referent für notfallmedizinische Angelegenheiten beim Senator für Gesundheit.

„Anderswo distanzieren sich viele Ärzte, Kompetenzen abzugeben“, sagt Sven-Eric Schmidt. Er ist Ausbilder für Rettungssanitäter im Trainingszentrum des Arbeiter-Samariterbundes in Osterholz und lobt die neue Rot-Kreuz-Einrichtung. Seine Hoffnung: „Daß eine detaillierte Abgrenzung der Kompetenzen von Notarzt und Ret-tungsassistenten die Eingriffe der Rettungsassistenten vor Ort bald akzeptabel macht.“

Ulla Siegenthaler

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