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Belgien: Kam der Mordauftrag vom Parteifreund?

■ Der Fund der möglichen Tatwaffen in Lüttich erhärtet den Verdacht gegen Exminister Alain Van der Biest wegen des Mordes an Sozialistenchef André Cools

Brüssel (dpa) – Im Mordfall des belgischen Spitzenpolitikers André Cools hat die Polizei zwei Revolver gefunden, die möglicherweise die Tatwaffen sind. Nach Angaben der Justiz habe der am Freitag verhaftete Domenico Castellino geholfen, die Waffen in einem Kanal bei Lüttich zu finden. Den Angaben zufolge werden die zwei Revolver von Experten des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden untersucht. Laut Castellino hätten die zwei in Italien lebenden Auftragskiller aus Tunesien je 750.000 belgische Francs (37.500 Mark) erhalten. Cools, ehemaliger Staatsminister und Sozialistenchef, war am 18. Juli 1991 vor seinem Haus in Lüttich erschossen worden. Seine Lebensgefährtin war schwer verletzt worden.

Derzeit sitzen fünf Verdächtige in Haft, unter ihnen sind der frühere sozialistische Regionalminister Alain Van der Biest und dessen Exsekretär Richard Taxquet. Taxquet soll Van der Biest als Drahtzieher des Mordes beschuldigt haben. Als Motiv wird vermutet, daß Cools zuviel über Affären seines Parteifreundes Van der Biest gewußt haben könnte. Van der Biest bestreitet, mit dem Mord etwas zu tun zu haben.

Nach den Angaben Castellinos seien die auf Sizilien angeheuerten Killer schon einige Tage vor dem Verbrechen in Lüttich eingetroffen, um sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Nach der Tat seien die Tunesier mit einem Wagen zu einem Treffpunkt in Lüttich gefahren, wo Castellino in einem zweiten Auto gewartet habe. Castellino habe die Mörder dann nach Catania auf Sizilien gebracht. Tagesthema Seite 3, Kommentar Seite 10

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