■ Mit der Bayer AG auf du und du
: Straffer organisiert

Berlin (taz) – Der Leverkusener Chemiekonzern Bayer AG macht sich fit für den globalen Wettbewerb. Mit Beginn des nächsten Jahres wird das Unternehmen seine Organisationsstruktur verändern. Die bisher 21 Geschäftsfelder ordnen die Manager zukünftig in die fünf Kernbereiche Polymere, Chemie, Gesundheit, Landwirtschaft und den Filmhersteller Agfa. Mit dieser Strategie sollen die „vorhandenen Synergiepotentiale“ besser ausgenutzt werden, sagte Vorstandsvorsitzender Manfred Schneider gestern. Denn die Bayer AG soll nach seinem Willen „das führende integrierte chemisch-pharmazeutische Unternehmen der Welt werden“.

Mit der Neuorganisation müssen auch die Vorstandsmitglieder enger zusammenrücken. Ihnen werden pro Geschäftsbereich ein Arbeitsgebietsbetreuer der Geschäftfelder anheimgestellt. Sie sollen die acht Vorstandsmitglieder bei strategischen Fragen und der Koordinierung der Geschäfte unterstützen.

Damit die Bayer-Aktionäre in Zukunft nicht zu kurz kommen, will der weltweit tätige Chemiemulti Umsatz und Gewinn des Unternehmens steigern. Durch die Neuorganisation sollen nach Unternehmensangaben vorerst keine Arbeitsplätze abgebaut werden. Auch Standorte sollen vorerst nicht geschlossen werden.

Bereits vor Jahren hatte Bayer sich den produktionsintegrierten Umweltschutz als Unternehmensziel gesetzt. Damit dieser Grundsatz nun endlich umgesetzt wird, plant Bayer nach eigenen Angaben, einen neuen Vorsstandausschuß Technik und Umwelt zu bilden. Die bisherigen Ausschüsse für Investitionen und Umweltschutz gehen in dem neuen Ausschuß auf.

Die Verbraucher sollen auch etwas von der optimierten Struktur haben. Im Segment Pharma will das Unternehmen kundenfreundlicher werden. Bei Geschäftskunden will der Konzern künftig innerhalb der Geschäftsbereiche besser untereinander koordinieren, um so verstärkt auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können. So hätten beispielsweise die Bereiche Chemie und Landwirtschaft zum Teil die selben Geschäftskunden, die man nun besser betreuen wolle. Achim Rust