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Unterm Strich

In Portland im Staate Oregon ist der vermutlich älteste erhaltene US-Spielfilm entdeckt worden – im Keller des 77jährigen ehemaligen Filmvorführers William Buffum. 30 Jahre lang habe die 55minütige Version des Shakespeare-Stücks „Richard III.“ aus dem Jahre 1912 dort gelagert, berichtete die New York Times gestern. Die Entdeckung sei so, „als wenn man einen Rembrandt findet, von dem man vorher nichts wußte“, wurde die Direktorin des Instituts für Amerikanischen Film, Jean Picker Firstenberg, zitiert. Der Film wurde für 30.000 Dollar von der Firma M.B. Dudley Amusement Co. aus New York produziert. Er enthält Schlachtszenen mit mehreren hundert Darstellern. Wie Firstenberg versprach, wird der Film, der sich in einem nahezu tadellosen Zustand befinde, am 29. Oktober in Los Angeles zum erstenmal wieder gezeigt. Kommt alle.

Im Kölner Museum Ludwig ist derweil für zwei Monate die Sammlung Speck zu sehen. Und zwar in 32 Einzelräumen, die der Architekten Oswald Ungers labyrinthisch angeordnet hat. Drei Generationen zeitgenössischer Kunst von der Arte Povera über Minimal-Art bis zur Gegenwart vereinen sich in der Sammlung, darunter Werke von Joseph Beuys, Marcel Broodthaerst und James Lee Byars.

Zu einer Arte Povera auf deutschen Repräsentierbühnen will es Frank Baumbauer, der Intendant des Hamburger Schauspielhauses, erst gar nicht kommen lassen. Nach wochenlangen Verhandlungen mit der Hamburger Kulturbehörde hat er seinen Vertrag bis zum Jahr 2000 verlängert, wobei er sich strikt gegen Etatkürzungen ausgesprochen hat. Der Mann kann sich das leisten: Erst drei Jahre ist er in Hamburg im Amt, und schon wurde sein Haus von der Zeitschrift Theater heute zum zweitenmal zum Theater des Jahres gewählt.

Kommen wir zum Thema „Schöner lernen in Wittenberg“: Das dortige Martin- Luther-Gymnasium Marke Plattenbau soll nach Plänen des Wiener Künstlers Friedensreich Hundertwasser saniert und umgestaltet werden – für insgesamt 9,8 Millionen Mark, mit lustiger Fassade, begrünten Dächern und unter Einbezug des Schulhofs und angrenzender Freiflächen. Der Aufwand kommt nicht nur den SchülerInnen zugute: Das Gymnasium soll eines der Korrespondenzprojekte des Landes Sachsen-Anhalt zur Expo 2000 in Hannover werden.

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