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Fleißarbeit mit Zettelkasten

Jetzt wissen wir es ganz genau: „Störangriffe feindlicher Flugzeuge gegen Orte in Nord- und Westdeutschland notierte der Wehrmachtsbericht“, als „am Karfreitag, dem 7. April 1944, Gerhard Fritz Kurt Schröder in dem kleinen Dorf Mossenberg im westfälischen Lipperland“ zur Welt kam. Leider aber „merkt man in Mossenberg von der weitreichenden Zerstörung nichts“. 46 Jahre später dauerte Schröders Regierungserklärung als Ministerpräsident „zwei Stunden“. Die Schröder-Biographie der Bild-Journalisten Anda und Kleine lehrt den Leser, „daß mit dem Wahlsieg neue Pflichten kommen“. Daß Schröder „ein Mann voller Widersprüche ist: kraftvoll und empfindsam, stark und sentimental, weltgewandt und provinziell“. Auf 250 Seiten haben die Autoren trockene Fleißarbeit abgeliefert, die chronologisch im Präsens nacherzählt, was über Schröder bekannt ist. Sachliche Fehler in der Darstellung haben Mitarbeiter der niedersächsischen Staatskanzlei im Manuskript korrigiert. Geschrieben wurde es ohnehin nur wegen der Schlußanekdote, in der Helmut Kohl auf einem Bierdeckel Schröders SPD-Kanzlerkandidatur für 1998 prophezeit. Jürgen Voges

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