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Immobile Grätsche

■ Bezirk Eimsbüttel verhindert Umwandlung durch Sekten-Spekulanten

Vor der Nase weggeschnappt: Auf Antrag des Bezirksamtes Eimsbüttel entschied die Hamburger „Kommission für Bodenordnung“ vergangenen Donnerstag in geheimer Sitzung, per Vorkaufsrecht den Altbau Methfesselstraße 43 für 1,5 Millionen Mark zu erwerben. Hintergrund des Immobiliendeals: Der Verwaltung war bekannt geworden, daß eine Immobilienfirma aus dem Dunstkreis der US-Sekte „Scientology“ das Haus kaufen und die 20 Mietwohnungen in Eigentum umwandeln wollte.

Das immobile Eingrätschen war nur möglich geworden, weil der Jahrhundertwende-Bau mitten in einem der drei Hamburger Erhaltungssatzungsgebiete liegt, die die Stadtentwicklungsbehörde 1995 eingerichtet hat, um MieterInnen vor Umwandlung und Luxusmodernisierung zu schützen. Nur in diesen Zonen besitzt die Stadt ein Vorkaufsrecht, wenn Mietshäuser den Besitzer wechseln.

Die Möglichkeiten aber sind begrenzt: Weil insgesamt nur 9 Millionen Mark für die Ausübung des Vorkaufsrechtes zur Verfügung stehen, dürfen die Ämter nur im Einzelfall tätig werden. Ein Behörden-Mitarbeiter: „Beim Verkauf größerer Wohnblocks können wir nicht mitbieten“. Die Methfesselstraße 43 ist erst das dritte Gebäude, das die Stadt zur Spekulanten-Abwehr ankauft. Zuvor gingen nur das Eimsbüttler Eckhaus am Stellinger Weg 57 / Lutterothstraße 75 und die Herderstraße 5-7 in Barmbek in städtischen Besitz über.

Doch schon die Drohung, das Vorkaufsrecht anzuwenden, wirkt manchmal Wunder: Mit ihrer Hilfe gelang es dem Bezirk Nord seit Anfang des Jahres in drei Fällen Immobilien-Kaufverträge durch Zusatzklauseln zu bereichern, die Eigenbedarfskündigungen und Umwandlungen ausschließen. Insgesamt 81 Mietparteien wurden so vor dem Spekulanten-Zugriff bewahrt. Marco Carini

Siehe auch Seite 22

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