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Kongreß der Arbeitsallergiker

Buenos Aires (dpa) – Als Tagungsort wurde das mondäne Seebad Mar del Plata schon wegen des eigenen „Anspruchs auf Muße“ ausgewählt: Die argentinischen Tippelbrüder, die sich der „Internationalen Stiftung Allergiker gegen die Arbeit“ angeschlossen haben, veranstalten in dieser Woche dort ihren „Nationalen Vagabundenkongreß“.

„Wir wollen mit einem Minimum an Arbeit ein Maximum an Lebensqualität erzielen“, erklärt ein Arbeitspapier. „Die Allergie gegen Arbeit ist nicht mit Faulheit zu verwecheln. Wir wollen unseren Körper nur vor allergischen Gegenreaktionen schützen, die durch übermäßiges Arbeiten hervorgerufen werden können.“

Beim Kongreß widmen sich die Tramps ihren aktuellen Problemen und blicken bei Tangoklängen nostalgisch auf längst vergangene Zeiten zurück. „Die 30er waren unsere besten Jahre“, erzählt der 82jährige Hector Woollands. Damals habe es in Argentinien eine Vagabundenkultur gegeben. Anarchisten hätten bewußt mit dem bürgerlichen Leben gebrochen und seien auf Wanderschaft gegangen. Bei zufälligen Treffs seien Bücher ausgetauscht und über Weltliteratur und Philosophie diskutiert worden. Ansonsten hätten die „drei Marias“ gezählt: Brot, Fleisch und Matetee.

Die Mehrheit der Vagabunden versteht sich als Ökologen und propagiert das gesunde Leben. Alkohol wird kaum getrunken, und während der auf dem Kongreß organisierten Wanderungen in das Umland der Atlantikküste herrscht striktes Rauchverbot. Neben den Wanderungen diskutiert der Kongreß Themen wie „Das große Weltgeheimnis: Der Diebstahl der Zeit“ oder „Vagabundenphilosphie“. Ansonsten gibt es Gesundheitstips und Ratschläge für eine ausgewogene Ernährung.

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