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Die Geschichte von Walter und Konrad

■ Ein Jahr jünger als die taz-Bremen: Was Jakob Gleim, dem Sohn der ehemaligen taz-Mitarbeiterin Christine Spiess zur Jubiläumsausgabe aus der Feder geflossen ist

Das taz-Kind Jakob Gleim ist der Sohn der ehemaligen taz-Mitarbeiterin Christine Spieß. Er ist ein Jahr jünger als die tägliche taz und hat für unsere Jubiläumsausgabe eine Geschichte geschrieben.

In einem kleinem Dorf am Fuße einer großen Burg lebten zwei Jungen namens Walter und Konrad. Konrad war der Sohn eines Schmiedes, der auf der Burg arbeitete.

Walters Vater war Ritter auf der Burg. Die beiden waren die besten Freunde, die man sich nur vorstellen kann. An einem schönen Tag sattelten sie ihre Pferde und ritten aus. Sie ritten durch die Heide und den Sumpf. Gegen mittag kamen sie an einen großen Wald, da machten sie Rast und aßen was. Als sie ihren Hunger gestillt hatten, ritten sie in den Wald. Im Wald war es so dunkel, daß man die Sonne nicht mehr sehen konnte. Langsam wurde es Nacht, sie fanden nicht mehr zurück. „Hier in diesem Baum machen wir unser Nachtlager. Bring viel Moos, und dann machen wir Feuer,'“, sagte Walter zu Konrad. „Jetzt essen wir erst einmal etwas“, sagt Konrad. „Was sollen wir denn essen?“ fragt Walter, „wir haben nichts mehr.“ „Oh, da hinten ist ein Hase“, sagt Konrad. „Nimm dein Schwert, wir schleichen uns an.“ „Wir haben Glück“, flüsterte Walter, „wir haben Gegenwind, der Hase kann uns nicht wittern. Achtung, ich bleib hier, geh du auf die andere Seite, daß er uns nicht entwischt.“ Mit einem geschickten Schwerthieb durchbohrte Walter den Leib des Hasen. „So, jetzt essen wir.“

„Ah, das hat gut geschmeckt“, sagt Konrad, „wir legen uns schlafen“. Walter stieg zuerst in die Baumhöhle. „Hilfe, halt mich, der Boden ist durchgebrochen. Hier steht eine Leiter. Wollen wir runterklettern? Ja, mach uns eben eine gute Fackel, dann klettern wir runter. Hier ist es aber glitschig, paß auf, daß du nicht ausrutschst. Hu, der Gang ist schon zu Ende, wurde aber auch Zeit, hier unten ist mir fast die Luft ausgegangen. Hier ist eine Falltür, die können wir heben. Wir sind jetzt in einer feindlichen Burg. Achtung, da kommt eine Wache, schnell in die Ecke. Ha, vorbei. Jetzt leise die Treppe rauf, teste immer, ob sie auch nicht knarrt. Gut. Jetzt beladen wir uns mit Schätzen und hauen ab, wir sind nämlich in der Schatzkammer.“

Nach einer Stunde waren sie zuhause auf der Burg, wo der Ritter sie schon erwartet hatte und auch schon der Schmied. Sie freuten sich über die Schätze und dann gingen sie alle schlafen. Ende.

Jakob Gleim

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