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Kuhfladenanschlag in der Uni

■ Bio-Düngemittel in Professorenbüro

Dieter Schwiering ist Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Bremer Uni. Dieter Schwiering wird sich wundern, wenn er in ein paar Tagen aus dem Urlaub an seinen Arbeitsplatz zurückkehren wird, denn: Dieter Schwierings Professorenbüro ist in der Zwischenzeit Tatort eines Anschlages gewesen. Unbekannte haben dort großzügig Kuhdung verteilt, und zwar nicht allein auf dem Büro-Fußboden, sondern auch über den professoralen Papieren. Der Hintergrund: Schwiering soll, so wird an der Uni hinter vorgehaltener Hand erzählt, MitarbeiterInnen wie StudentInnen nach Kräften mobben. Nun wird, so scheint es, zurückgemobbt.

Der Weser Kurier hatte ein Bekennerschreiben zum Kuhfladenanschlag erhalten, aus dem eindeutig hervorging, daß es sich dabei um einen Racheakt gegen Schwiering handelte. „Ständig gab es Beschwerden“, hieß es dazu gestern aus dem Wirtschafts-Fachbereich. Nie sei es dazu gekommen, daß sich jemand schriftlich an die Uni-Leitung gewendet hätte, aber es sei weidlich bekannt, daß Schwiering StudentInnen mit unfairen Prüfungen habe durchfallen lassen, wissenschaftliche MitarbeiterInnen hätten es nie lange mit dem Professor ausgehalten. „Hier wundert sich niemand über die Aktion.“ Und offensichtlich war die gut vorbereitet, denn an der Uni hatte niemand geahnt, was hinter Schwierings Bürotür stank. Kein Wunder, die war wieder fein säuberlich verschlossen worden. Der Weser Kurier hatte bei der Uni angerufen und das Bekennerschreiben an die Kripo weitergegeben. Uni-Leitung und Kripo ließen die Bürotür öffnen – und nun muß die Uni für eine Grundreinigung sorgen.

Übrigens: Schwierings Fachgebiet ist, so weist es das vorlesungsverzeichnis aus, „Personalwesen, insbesondere betriebliche Mitbestimmung“. J.G.

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