: Die CDU und der „Seebergsteig“
1936 wurde die damalige Dunckerstraße von den Nationalsozialisten in Seebergsteig umbenannt. Seeberg war ein evangelischer Theologe und ein „geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus“.
Fünf Jahre schon dauert der Streit um die Umbenennung des Seebergsteigs in Wilmersdorf in Walter-Benjamin-Straße. 1991 hatte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit den Stimmen der SPD, Bündnisgrünen und der FDP entschieden, den Seebergsteig aus dem Namensverzeichnis zu streichen. Die AnwohnerInnen klagten daraufhin gegen die Umbenennung. Ein Argument: Die Visitenkarten müßten geändert werden. In der BVV-Sitzung im Mai diesen Jahres hatte die CDU – inzwischen mit absoluter Mehrheit – das Bezirksamt aufgefordert, die Umbenennung nicht weiter zu verfolgen. Auch bei einer erneuten Abstimmung auf Antrag der Bündnisgrünen im August ließ sich die CDU nicht umstimmen. Mittlerweile hat sich sogar der Kulturausschuß des Abgeordnetenhaus mit dem Thema beschäftigt. Er empfahl der BVV, über die Umbenennung erneut zu diskutieren.
Der Wilmersdorfer Bündnisgrüne Jürgen Karwelat, der auch bei der Geschichtswerkstatt mitarbeitet, hat an alle BVV-Verordneten einen Aufsatz über das Wirken des evangelischen Theologen Reinhold Seeberg verteilt. Die taz druckt den Aufsatz in Auszügen ab.nau
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