: Die Uni Bremen wird 25 Jahre alt
/ Die schwierigen Zeiten sind vorbei
Kurz nach dem Krieg 1948 hatte die Stadt noch über eine „Internationale Universität Bremen“ nachgedacht. Daraus ist nichts geworden, aber fette zwanzig Jahre später rückte die Gründung der Bremer Universität langsam näher. Sie nahm schließlich am 14. Oktober 1971 ihren Lehr- und Forschungsbetrieb auf. Im Oktober dieses Jahres will sich die Universität zur Feier des 25jährigen Bestehens von ihrer besten Seite zeigen. Zu schämen habe sie sich nicht, im Gegenteil, sie sei heute besser als ihr Ruf, so äußerte sich gestern Dr. Roland Vogt vom Büro für Wissenschaftstransfer auf einer Pressekonferenz. Die Universität hat unter dem großen Thema Gehirn-Kommunikation-Kultur ein breites Programm zusammengestellt, mit dem sie sich der Öffentlichkeit vorstellen will.
Am 29.10. wird es einen Tag der offenen Tür geben, auf dem sich u.a. Wissenschaftler und Institute zeigen, außerdem würden Kurzvorträge und Besichtigungen von Laboren die Uni nach außen öffnen. Prof. Hans-Otto Peitgen, Leiter der Projektgruppe 25 Jahre Universität Bremen, machte es sich nicht leicht mit der Jubiläumsfeier, das Thema kulturelle Kognitionsforschung verbindet aber fast alle Disziplinen der Uni miteinander. Denn Interdisziplinarität war eines der Gründungsideale 1971, und sie ist heute als Eigenschaft einer Universität aktueller denn je. Die Bremer Uni hat durch ihre Anfänge große Vorsprünge vor anderen Universitäten, so könne man ihren Werdegang eben auch verstehen, so Peitgen. Auch Pressesprecherin Winnie Abraham wehrte gestern die Fragen nach der schwierigen Vergangenheit der Uni ab. „Der Blick zurück liegt wie ein Klotz vor uns, ich denke, wir haben heute Anlaß genug, selbstbewußt eine neue leise Reformierung der Bremer Universität anzufangen.“ Gegenwart und Perspektiven einer attraktiven Hochschule müßten ohne Nachsicht reflektiert werden. Der Höhepunkt der Festwoche vom 21.-26.10. ist ein Konzert mit zeitgenössischer Musik, es spielt die Kammerphilharmonie. Das Konzert findet im Rathaus statt und zeige, daß die Universität zur Stadt gehöre. kp/ Michalak
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