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Keine Überstunden

■ Blohm+Voss: Betriebsrat verweigert Mehrarbeit wegen geplanter Entlassungen

Aus Protest gegen die geplanten 140 Entlassungen bei Blohm+Voss Industrie GmbH hat der Betriebsrat alle Überstunden abgelehnt. „Wir fürchten, daß die Geschäftsführung die anstehende Arbeit vorziehen will, damit die Entlassungen früher vorgenommen werden können“, begründet Betriebsrat Matthias Schindler die Entscheidung. Heute soll eine Einigungsstelle über den Konflikt zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat entscheiden.

Das Maschinenbauunternehmen hatte für das Wochenende 800 Überstunden beantragt. „Solange in dem Betrieb kurzgearbeitet wird, stimmt der Betriebsrat dem nicht zu“, sagt Schindler. Selbst wenn die Einigungsstelle dem Arbeitgeber Recht gäbe, seien die Beschäftigten nicht verpflichtet, Überstunden zu leisten: „Das ist dann freiwillig.“

Im laufenden Jahr wurde in den Blohm+Voss-Betrieben bereits 571 Arbeitnehmern gekündigt. Am Montag hatte Blohm+Voss Industrie weitere 140 Entlassungen angekündigt; am Dienstag hatte der Betriebsrat Belegschaft und Presse informiert. Eine Stellungnahme der Geschäftsführung war bis Redaktionsschluß nicht zu erhalten. Durch weitere Entlassungen sei die Existenzfähigkeit des Maschinenbauunternehmens gefährdet, fürchten die Arbeitnehmervertreter. Der Mutterkonzern Thyssen Industrie beteuert, den Standort Hamburg erhalten zu wollen. taz

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