■ Couchpotato's Chips & Tips: Samstag, Sonntag
Wolkenlos –
Das Reisemagazin
Der Moor namens Dieter tut seine gut dotierte Schuldigkeit nun bald auf sämtlichen Kanälen und ist auch wieder bei Vox präsent, wo er vor Jahr und Tag als Moderator des Medienmagazins „Canale Grande“ reüssierte. Vox verspricht ein Reisemagazin „voller Tempo und Dynamik, aber nicht kurzatmig, sondern intelligent pfiffig, aber nie belehrend“ – Slogans, die wiederum recht sehr an „Canale Grande“ gemahnen.(Vox, 17.25 Uhr)
Mysteries
Fast schon kann als für das niederländische Kino wesentlicher Topos gelten, was auch diesen Film kennzeichnet: der unvermittelt den Alltag verändernde Eingriff scheint's übernatürlicher, jedenfalls nicht auf Anhieb erklärbarer Kräfte. Man denke nur an surreal anmutende Filme wie „Der Illusionist“, „Der vierte Mann“, „Spurlos“, „Noorderlingen“. Beispielshalber kommt der wie stets höchst mysterienumflorte und bedrohlich attraktive Rutger Hauer in einen Küstenort und bewirkt Wundersames, ehe er nicht minder geheimnisvoll wieder entschwindet. Unter den Hinterbleibenden sind Sylvia Kristel, Rita Tushingham, Andrea Ferreol und Lisbeth List.(Kabel 1, 22.25 Uhr)
Die Nacht hat viele Augen
... und je zwei davon gehören Richard Dreyfuss und Emilio Estevez, die sich eher widerwillig in einen Routinejob fügen: Sie sollen die Ex-Freundin eines entflohenen Gangsters observieren. Bei der jungen Frau handelt es sich um Madeleine Stowe, demgemäß verwundert nicht, daß sich Dreyfuss spornstreichs, stracks und stante pede in sie verguckt, was insofern Komplikationen nach sich zieht, als er seine wahre Profession natürlich vor ihr verheimlichen muß. Während also die Angelegenheit aus ihrem Blickwinkel immer suspekter erscheint, schaut der gesuchte Ausbrecher wenig später tatsächlich einmal vorbei ... (ARD, 23.25 Uhr)
Ausgerechnet Alaska
Aufatmen unter ergebenen Cicelyanern – nach langem Harren endlich Neuigkeiten aus dem alaskanischen Arkadien. Und abermals gibt es Eigentümliches en gros: Ed erhebt sich in die Lüfte, Shelly spricht wieder, und Dr. Fleischman erkrankt am „Gletscher-Fieber“ ... Jede Episode bietet ein reichhaltiges Sortiment an Motiven, Anspielungen und Verweisen, so daß unsere Medienwissenschaftler für die Dekodierung voraussichtlich Jahre benötigen. Damit sind sie von der Straße und richten keinen Schaden an, derweil wir Laien einfach unseren Spaß haben. Wer da aber Cicely leichtfertig nach Kanada verlegt oder meint, Vergleiche mit „Twin Peaks“ anstellen zu müssen, möge von einer geschleuderten Kuh gestreift werden.(RTL, 11.15 Uhr)
Bodyguard
So heutzutage ein Kino neu möbliert wird, installiert man für gewöhnlich auch einige sogenannte „Kuschelsessel“. Will sagen: Zweiersitze ohne trennende Armlehne. Autor Lawrence Kasdan und Regisseur Mick Jackson verkuppelten den spröden Kevin Costner mit der kapriziösen Whitney Houston und lieferten damit gleichsam den Film zum Sitz.(Pro 7, 20 Uhr)
Blue Money
Das britische Kino war gar nicht tot, es fand nur zeitweilig auf dem Bildschirm statt. Und wurde wohl deshalb nicht zur Kenntnis genommen. Die drollige Gangsterkomödie „Blue Money“ gelangte 1988 in hiesige Videotheken, ist jedoch in einschlägigen Annalen nicht verzeichnet. Der noch nicht zur Karikatur aufgedunsene Tim Curry mimt einen Londoner Taxifahrer irischer Herkunft, dem ein Koffer Geld zufällt, was ihm Ärger mit dem Mob und dem in England recht bekannten Bühnenkomiker Billy Connolly einbringt. Curry entfleucht gen Irland, aber seine Verfolger eilen getreulich hinterdrein ...(Super RTL, 22 Uhr)
Harald Keller
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