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„Galaxy“ kam nicht

■ Ems zu niedrig für Passagierschiff

Papenburg. Die Botschaft „Kein Schiff wird kommen“ kam nicht von einer falschen Schallplatte, sondern vom Hubschrauber: Die ostfriesische Polizei informierte gestern mittag zehntausende Neugierige an den Emsdeichen zwischen Papenburg und Leer aus der Luft über das Ausbleiben eines Spektakels. Wegen Wassermangels in der Ems durfte der jüngste bei der Meyer-Werft gebaute Passagierkreuzer, die „Galaxy“, den Werfthafen nicht verlassen. Der blau-weiße, 264 Meter lange Riese mußte an der Werft-Pier bleiben.

Um zehn Zentimeter niedriger als vorausberechnet war nach den Angaben der Verantwortlichen der Flutstrom von See in der gezeitenabhängigen Ems aufgelaufen. Die Zentimeter fehlten für eine risikolose Fahrt von Papenburg nach Leer, dem ersten Punkt auf einer Zwei-Etappen-Reise der „Galaxy“ ins 75 Kilometer entfernte niederländische Eemshaven.

Überraschende südliche Winde bei einem unerwarteten Schwenk von Hochdruck auf Tiefdruck hätten der drei Tage zuvor getauften 77.000-Tonnen-Lady das nötige Wasser unter dem Kiel weggedrückt, so der Sprecher der Werft. Vor Mitte der Woche sei mit einem zweiten Startversuch nicht zur rechnen. Im Zeitplan liege die Werft allemal. Naturereignisse wie dieses seien im Kalkül.

Die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) in Bremen hatte die Änderung des Fahrplans für das Schiff als Bestätigung für Zweifel an der dauerhaften Eignung des Werftstandorts Papenburg gewertet. Die Werft müsse wegen steigender Abmessungen der Schiffe und Grenzen für die Ausbaggerung der Ems an seeschifftiefes Wasser umziehen. Das sei aus ökonomischen wie aus ökologischen Gründen sinnvoll, erklärte WWF-Sprecher Holger Wesemüller. dpa

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