: Immer mehr geteilte Autos
■ Car-sharing-Aktionswochen von Amsterdam bis Zürich ab 19. Oktober
Dresden (taz) – Eine CO2-Operations-Card soll AutofahrerInnen in acht norddeutschen Städten zum Auto-Teilen bewegen. Diese Karte wird zum Beginn der Aktionswochen des Dachverbandes european car sharing (ecs) durch die Mitgliedsunternehmen in Hamburg und Bremen herausgegeben. InhaberInnen stellen auf 57 Stationen mehr als 100 Wagen rund um die Uhr zur Verfügung. Damit wird der ecs-Standard erstmals in Deutschland auf eine ganze Region ausgeweitet. Die Aktionswochen von 19. Oktober bis 2. November werden von der Deutschen Bahn und von Taxi-Unternehmen unterstützt. Sie findet zudem in weiteren deutschen Städten, in der gesamten Schweiz, in Österreich und den Niederlanden statt. Unter dem Namen „zürimobil“ wollen die Zürcher Verkehrsbetriebe mit Car-sharing-Unternehmen und Autovermietungen 40 neue Car- sharing-Standorte eröffnen.
Während ecs die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Nahverkehr ausbaut, hegt der Bundesverband für organisiertes Autoteilen (BOA) als zweiter deutscher Dachverband noch Vorbehalte: Der ÖPNV solle die Mobilitäts- Grundversorgung gewährleisten, damit hätte er genug zu tun, hieß es auf einer Car-sharing-Tagung der Stiftung „Weiterdenken“ am Wochenende in Dresden. Dort steht das organisierte Autoteilen noch ganz am Anfang: 30 Mitglieder eines Vereins teilen sich drei Autos. Die Verkehrsbetriebe haben dem „Autoteilen e.V.“ Zusammenarbeit zugesagt und arbeiten darüber hinaus am großen Entwurf. Wie Vorstandschef Frank Müller Eberstein erklärte, könnte den 80.000 Bus-NutzerInnen einer Abo- Karte Car-sharing als lukrativer Zusatzdienst angeboten werden. Als Partner seien Auto-Mietfirmen im Gespräch und als Vermittlungsorte Tankstellen.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe mit 140 Millionen Fahrgästen bei 570.000 EinwohnerInnen würden aber keine Autos kaufen, stellte Müller-Eberstein klar. Car-sharing-Partner könnten aber am Informations- und Vermittlungs- Know-how teilhaben. Auch Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann (CDU) ist auf das geteilte Auto gekommen und appelliert an die Kommunen, den Car- sharing-Vereinen Stellplätze anzubieten. Das Dresdner Ordnungsamt kontert dieses Ansinnen mit einer Auslegung der Straßenverkehrsordnung: Straßen seien für alle da. dek
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen