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„Wer flucht in alle Ewigkeit“

■ Mord im Pfarrhaus – ein Pastor schreibt seinen vierten Krimi

Christian Uecker, Pastor in Klein Wesenberg bei Lübeck, kann das Schreiben nicht lassen. Weil ihm Predigten und Geburtstagsbriefe an bejahrte Gemeindeglieder nicht genügen, verfaßt Pastor Uecker Kriminalromane. Gerade ist sein viertes Buch erschienen – Titel: „Wer flucht in alle Ewigkeit“.

„Ich habe schon immer gerne Geschichten erzählt“, sagt Uecker. Seinen ersten Krimi verfaßte der 40jährige 1993. „Wenn der Tod tanzt“ hieß der, und Uecker schrieb ihn, um Geld für die Sanierung der Wesenberger Orgel zusammenzubekommen. Der Erfolg ermutigte ihn weiterzuschreiben, jedes Jahr folgte ein neuer Roman. „Von dem Geld wollen meine Frau und ich eine Weltreise machen“, verrät er.

Auch sein vierter Krimi handelt von Pastor Frank Falke, der sich mit Gemeindeproblemen und mit der Ankündigung eines Verbrechens herumschlagen muß. „Frank Falke ist keine autobiographische Figur, aber Erfahrungen aus meiner Gemeindearbeit sind sicherlich mit eingeflossen“, erläutert Uecker und fügt augenzwinkernd hinzu: „Mordankündigungen habe ich allerdings noch nie erlebt.“ Ueckers Pastor Falke ist kein Pater Brown. Mehr als kriminalistischer Ehrgeiz beseelt ihn die Frage: Wie ist Gott? Ist er der „liebe Gott“ oder der Gott der Rache? Am Schluß des Romans bleibt Ueckers Held mit eben dieser Frage zurück.

In seiner Gemeinde findet der schriftstellernde Pastor große Zustimmung, und auch seine Vorgesetzten stehen hinter ihm. „Der Propst des Kirchenkreises Segeberg hat bislang alle meine Krimis gelesen“, sagt Uecker.

Eva-Maria Mester

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