: Tod durch geplatzte Trommelfelle
■ Rußland soll in Tschetschenien neue Bombe getestet haben
Berlin/Moskau (dpa) – Die russische Armee hat nach Angaben des ARD-Magazins „Kontraste“ in Tschetschenien eine neuartige Vakuumbombe eingesetzt und damit Hunderte Zivilisten getötet. Mit der Bombe sei während des Krieges das Dorf Samaschki im Westen der Kaukasusrepublik angegriffen worden, berichtete der Sender Freies Berlin (SFB) gestern.
In dem „Kontraste“-Bericht heißt es, der von der Bombe erzeugte Unterdruck habe die Menschen im Umkreis von 100 Metern um den Explosionsort getötet, indem er Lungen und Trommelfelle zum Platzen gebracht habe. Nach dem Bericht wird die Vakuumbombe per Fallschirm abgeworfen und 20 Meter über dem Erdboden gezündet. Versprühte Aerosoltröpfchen verbrennten so große Mengen Luft, daß dabei kurzfristig ein Vakuum entstehe.
Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums dementierte, daß die russische Armee eine derartige Waffe in Tschetschenien eingesetzt habe. Zur Frage, ob Rußland Vakuumbomben besitze, wollte er keinen Kommentar abgeben. Die USA hätten eine vergleichbare Waffe schon vor Jahren eingesetzt, sagte er.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen