: Fernbedienungen machen dick – Amis sind zu umfangreich
■ Studien: Die Mehrheit der US-Amerikaner essen zuviel und bewegen sich zuwenig – 800 Millionen Menschen hungern
Breckenridge/Washington (AP/AFP) – Erstmals gibt es in den USA mehr übergewichtige Menschen als solche mit normaler Statur. Bei der Vorstellung der Zahlen des Nationalen Zentrums für Gesundheitsstatistiken in Hyattsville im US-Staat Maryland machte Katherine Flegel am Dienstag nachlassende körperliche Aktivität für diese Entwicklung verantwortlich. Schon Kleinigkeiten wie etwa das Benutzen der Fernbedienung beim Fernsehen zählten dazu, sagte sie.
Nach der Empfehlung von Experten soll der Index der Körpermasse (BMI) im Normalfall unter dem Wert 25 liegen. Der BMI errechnet sich, indem das Körpergewicht durch die mit sich selbst multiplizierte Körpergröße geteilt wird. Die Untersuchung der Statistiker, die zwischen 1991 und 1994 an 30.000 Personen durchgeführt wurde, ergab, daß bei 59 Prozent der US-amerikanischen Männer und 49 Prozent der Frauen der BMI-Wert über 25 liegt.
Keine Probleme damit dürften die mehr als 800 Millionen Menschen weltweit haben, die vom Hunger betroffen sind. Das sind nach gestern veröffentlichten Angaben der Organisation Bread for the World Institute gut 100.000 weniger als noch vor einem Vierteljahrhundert. Aus der Studie mit dem Titel „Was die Regierungen tun können“ geht hervor, daß die absolute Zahl der hungerleidenden Menschen wie auch ihr prozentualer Anteil an der Bevölkerung innerhalb der vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte ausschließlich in Afrika angestiegen ist.
In den Staaten der ehemaligen Sowjetunion habe der Übergang zur Marktwirtschaft vielfach Armut mit sich gebracht, die Menschen hungern lasse. In Mexiko seien die Privatisierungen Ursache für zahlreiche Fälle großer Armut. UN-Berater Paul Streeten erklärte, der Hunger sei ein politisches Problem. Es gehe nicht darum, mehr Nahrungsmittel zu produzieren, sondern sie gerechter zu verteilen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen