: Bitteres Ende in Oberschöneweide
1921 gründete die AEG das Transformatorenwerk in Oberschöneweide. Von der Treuhand nach der Wende als Besitzer wiedereingesetzt, wickelt der Konzern das Werk jetzt ab. Zwischen 1992 und 1995 erwirtschaftete AEG-TRO Verluste von rund 130 Millionen Mark. Die niedrigen Weltmarktpreise für exportierte Transformatoren können die hiesigen Produktionskosten nicht hereinholen. Zusätzlich herrscht ein Überangebot im Inland. Auch die anderen Trafohersteller Siemens und ABB in den vergangenen Jahren Betriebe geschlossen.
Während TRO sterben muß, darf die zweite Transformatorenfabrik der AEG in Mönchengladbach zunächst noch überleben. Nach Angaben der Firmenleitung kann dort kostengünstiger produziert werden. Die Mönchengladbacher Fabrik wurde inzwischen an den französischen Konzern GEC Alsthom verkauft. Zur Bedingung für den Kauf machte Alsthom vermutlich, TRO zu schließen.
Letztendlich läßt sich der Exitus von AEG-TRO aber nur im größeren Rahmen betrachten. Schließlich wurde die AEG selbst 1986 von Daimler-Benz geschluckt. Der „gute Stern“ wickelt die traditionsreiche Elektrofirma jedoch ab, um seine Bilanz zu sanieren. Was nicht verkauft werden kann, wird geschlossen. Vom Unternehmen AEG, für das 1962 im damaligen West-Berlin noch 24.000 Menschen arbeiteten, bleibt nichts mehr übrig. koch
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