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Keine Spur von Fiszman

■ 500 PolizistInnen suchten nach dem am 1. Oktober entführten Millionär

Frankfurt/Main (dpa) – Trotz fieberhafter Suche in einem Wald im Taunus fehlte von dem entführten Millionär Jakub Fiszman bis Donnerstag nachmittag immer noch jede Spur. Auch die Verhöre der fünf Tatverdächtigen brachten nach Auskunft der Staatsanwaltschaft bislang keine Hinweise.

Drei der am Vortag festgenommenen fünf Männer und Frauen wurden am Donnerstag nachmittag in Frankfurt dem Haftrichter vorgeführt. Unter den Festgenommenen ist ein Ehepaar. Die Frau ist eine Angestellte aus Fiszmans Firma. Im Garten ihrer Schwiegereltern fand die Polizei am Mittwoch die vier Millionen Mark Lösegeld.

Auf der Suche nach Fiszmans Versteck durchkämmte die Polizei mit mehr als 500 Beamten ein schwer zugängliches Waldstück zwischen Burg Hohenstein und Michelbach im Rheingau-Taunus- Kreis. Zum Einsatz kamen auch Taucher und Leichenspürhunde - ein Zeichen, daß die Ermittler wohl mit dem Schlimmsten rechnen. Abgesucht wurden vier Fischteiche, ein Jagdhaus und ein Stollen.

Am Nachmittag wurde die Suche in dem 30 Quadratkilometer großen und von Tälern durchzogenen Gelände abgebrochen, heute morgen wurde sie wieder aufgenommen. Auch die Fahndung nach einem schwarzen Geländewagen der Marke Opel Frontera verlief erfolglos.

Der Ehemann der festgenommenen Fiszman-Angestellten ist der Polizei wegen mehrerer Gewaltdelikte bekannt: Der 51jährige erschoß 1971 im Streit einen Zuhälter. Das Gericht erkannte aber auf Notwehr. 1977 starb seine erste Ehefrau in der Badewanne. Wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilte ein Wiesbadener Gericht den Mann zu zehn Jahren und drei Monaten Freiheitstrafe. Im Garten seines Elternhauses grub die Polizei das Lösegeld aus dem Entführungsfall Jakub Fiszman aus. Der Frankfurter Geschäftsmann war am 1. Oktober entführt worden.

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