: Millionär Fiszman wurde ermordet
■ Leiche gefunden. Wurde Entführungsopfer erschlagen?
Wiesbaden (AFP) – Der am 1. Oktober entführte Frankfurter Millionär Jakub Fiszman ist tot. Molekularbiologen des hessischen Landeskriminalamts (LKA) identifizierten die im Taunus gefundene Leiche anhand einer Gen- Analyse eindeutig als die Fiszmans, wie das LKA gestern in Wiesbaden mitteilte. Der ersten Obduktion zufolge wurde der Geschäftsmann offenbar erschlagen. Einer der beiden inhaftierten Hauptverdächtigen, der 26jährige Sven Körppen, hatte die Polizei am Freitag abend in die Nähe des Fundorts in einem Waldstück geführt. Die Polizei fand die Leiche am Samstag unter einer abgebrochenen Kiefer, auf dem Bauch liegend und mit Reisig und Laub bedeckt.
Die Fahndung nach einem mutmaßlichen Mittäter der Entführer blieb zunächst erfolglos. Der Zustand der Leiche deute darauf hin, daß Fiszmans Tod bereits wenige Tage nach der Entführung eintrat, sagte LKA-Chef Klaus Timm.
Der Leichnam wurde in der Nähe eines Fischweihers bei Aarbergen-Michelbach und Reckenroth an der Bundesstraße 54 im Taunus gefunden; als Todesursache stellten Gerichtsmediziner „erhebliche Gewalteinwirkung“ fest. An einer mehrtägigen Suchaktion hatte sich außer Hunderten von Polizisten auch die Bundeswehr beteiligt, die mit Wärmesensoren ausgerüstete Tornado-Flugzeuge einsetzte.
Die Ermittler gehen von einem oder mehreren Mittätern aus, da dem Entführungswagen nach Zeugenangaben mindestens ein weiteres Auto folgte. Fiszman war am Abend des 1. Oktober entführt worden. Seine Familie hatte am 10. Oktober ein Lösegeld von vier Millionen Mark gezahlt.
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